Tag des Kaffees: Kaffeekultur rund um die Welt III

Nach Skandinavien, Asien und Italien, Deutschland, Griechenland und Äthiopien wollen wir uns wieder drei Ländern und ihren Kaffeegewohnheiten zuwenden.

Niederlande: Koffietijd im Königreich

„De koffie staat klaar“, der Kaffee ist fertig, ist in den Niederlanden Einladung zum gemeinsamen Kaffeetrinken und Ausdruck der holländischen Mentalität. Hat man Gäste, dann werden diese, wie selbstverständlich, mit Kaffee versorgt. Die Tassen sind meist kleiner als in Deutschland, dafür greifen die Niederländer öfter zu: morgens, mittags, abends, Kaffee ist ein Begleiter zu jeder Zeit.

Filterkaffee herrscht hier noch vor, so wie bei uns. Allerdings ist die typische Koffietijd, die Kaffeezeit, vormittags zwischen 10:00 und 11:00 Uhr, während man hierzulande eher den Nachmittag bevorzugt. Koffietijd, das bedeutet Büroklatsch, Auszeit, Plauderstunde und ist fester Bestandteil im Alltag der Niederländer. Neben dem Filterkaffee wird auch „Koffie verkeerd“, ein Milchkaffee und zum Koffie gibt es natürlich „Koekjes“, Kekse, die für die meisten Niederländer eine untrennbare Einheit darstellen.

Dutch Waffles with Coffee.

 

Österreich: in Wien wurde Kaffee salonfähig

Die Wiener Kaffeehauskultur ist legendär. Im Jahr 1685 wurde das erste Wiener Kaffeehaus gegründet. Das Kaffeehaus ist eine Institution, die mit keiner anderen auf der Welt vergleichbar ist. Die Wiener haben das Kaffeetrinken zur Kultur und zu einem umfassenden Lebensgefühl erhoben. Plüschbänke, Marmortische, Spiegel, die gedämpftes Licht reflektieren und die immer aufmerksamen Ober vermitteln eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Um 1900 ließen sich mittlerweile berühmte Literaten ihre Post in ihr Stamm-Kaffee senden und schlugen dort auch ihren Arbeitsplatz auf.

Um sich als Tourist zu outen muss man nichts weiter tun, als im Kaffeehaus eine Tasse Kaffee zu bestellen. Ein grantelnder Kellner wird dem Gast zu verstehen geben, dass es eine Tasse Kaffee im Kaffeehaus nicht gibt. Angesichts der Auswahl an Kaffeespezialitäten käme die Vereinfachung auch eher einer Beleidigung gleich. Dafür gibt es große und kleine Schwarze und Braune, eine Wiener Melange, eine Schale Gold, es gibt verkehrten Kaffee, Einspänner, Fiaker und Kapuziner. Es gibt sogar Kaffeevariationen, die nach Stammgästen benannt wurden. Aber das ist schon wieder eine Geschichte für sich.

Coffee, cappuccino and cake.

 

England: Yes, we can auch Kaffee!

Großbritannien ist bekannt für seine ausgeprägte Teekultur. Jedoch haben die Briten jetzt auch ihre Liebe zum Kaffee entdeckt. Die Anhänger der Kaffeekultur schätzen und genießen eine gute Tasse Kaffee genauso gern wie ein Glas Wein. Mehrere Cafés in Großbritannien besitzen ihre eigene Kaffeerösterei. Dabei hat der Kunde auch die Möglichkeit den frisch zubereiteten Kaffee vorher zu probieren, um sich von der Qualität und Reichhaltigkeit der Kaffeebohnen überzeugen zu können.

Eine aktuelle Studie belegt, dass 80% der britischen Bevölkerung mindestens eine Tasse Kaffee am Tag trinkt. Deshalb ist es kein Wunder, dass schon vor Jahren Kaffeehäuser wie Starbucks, Nero oder Costa wie Pilze aus dem britischen Boden geschossen sind. Tearooms sind somit in die Minderheit geraten. Typische Kaffeezubereitungen im gesamten englischen Sprachraum sind der Americano, ein mit heißem Wasser gestreckter Espresso, der Flat White, ein Kaffee mit feinporig geschäumter Milch ohne Haube und das Black Eye, der ist für sich schon eine Geschichte wert…

Woman Drinking Coffee on Westminster Bridge, Big Ben, London, England

 

Bildrechte: grandt; seva_blsv; beerphotographer; Darren Baker/Fotolia.com

 

3 Gedanken zu “Tag des Kaffees: Kaffeekultur rund um die Welt III

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