Kaum ein Gebäude bestimmt die Silhouette von Kérkyra so sehr, wie die Alte Festung. Schon von Weitem erkennt man den markanten Doppelhügel mit dem Leuchtturm und einem Kreuz an seiner Spitze. Doch da muss man ja erstmal hin.

Vom Spianada geht es über eine Brücke und einen 15 Meter breiten Graben, in dem heute kleine Schiffe ankern. Weiter geht es durch ein Tor und über den Hof eines Verwaltungsgebäudes, dass heute eine öffentliche Bibliothek enthält. Doch das ist erst die Ouvertüre, der Vorhof zu einem gewaltigen Festungsbau, der seine Ursprünge bereits im sechsten Jahrhundert hat.

Einen Hafen zu haben war wichtig, einen befestigten Hafen zu haben überlebenswichtig. Das dachten sich auch die Venezianer und bauten von 1484 bis 1559 an einem umfangreichen Verteidigungssystem. Einige der stärksten Mauern aus dieser Zeit haben die Jahrhunderte überdauert. An manchen Stellen sieht man daher das Wappen des damaligen Festungsherren, des Dogen von Venedig, mit dem geflügelten Markuslöwen mit dem Schwert in der Rechten.

Nachdem die Briten die Festung übernommen haben, begannen sie die Flächen des ausgedehnten Forts für ihre Zwecke zu nutzen. So entstanden neben den Offiziersunterkünften und Verwaltungsgebäuden auch ein Lazarett und 1830 die anglikanische Garnisonskirche Saint George im Stil eines klassischen griechischen Tempels. Auch der rote Uhrenturm stammt aus dieser Zeit.

Die größten Beschädigungen stammen aus dem Zweiten Weltkrieg und einige Teile der Burg sind bis heute nicht begehbar. So ist der Bug der Festung, der sich Richtung Meer wendet, gesperrt, wie auch die Gebäude auf der der Stadt abgewandten Seite des Festungshügels, der langsam aber sicher von Feigenkakteen überwuchert wird.

Vom Gipfel und zu Füßen des Leuchtturms hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Stadt. An der Nordseite liegt ein kleiner Hafen, von dem man das ehemalige Kloster und die heutige Taverne „En Plo“ unterhalb des Sankt-Georg-Tores sehen kann – ein Ausblick, der neugierig macht.

Doch nach dem mühsamen Aufstieg und ungleich schnelleren Abstieg des Felsens zieht es uns erstmal ins Festungscafé. Es heißt wie die Festung, Paleo Frourio, und eröffnet einem einen wundervollen Blick auf die Bucht von Garitsa vor dem Hügel von Kanoni. Ein Freddo Cappuccino entschädigt uns für die vorangegangenen Mühen bei der Besteigung und der Ausblick lässt uns zur Ruhe kommen.

Dramatische Wolken garantieren dramatische Himmel und sind gut für die Fotos. Nun zieht sich der Himmel aber zur Gänze zu. Es wird Zeit aufzubrechen und auf den Rückweg in die Altstadt zu machen…

Doch nicht nur die Festung ist ein Zeugnis aus der Zeit der britischen Besatzung, das Café Bristol ist es auch! Und genau da gehen wir jetzt hin!
Gut, ich sehe Griechenland zu dieser Jahreszeit lädt nicht gerade immer zum Strandbaden ein. Es sein denn im Neoprenanzug. *lach* Aber so hat man dann mal mehr Zeit für Kultur und Müßiggang, vor allem aber sollte man nicht so schwitzen. Einen schönen Urlaub noch!
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Bin zwar schon wieder hier, aber die Berichterstattung hängt hinterher. Dafür kann man sich beim Schreiben zurück in den Urlaub versetzen. Spoiler: meine neue Kaffeemaschine für griechischen Mokka macht das Erlebnis fast komplett! Für’s Strandbaden ist die Saison wohl wirklich vorbei – obwohl das Meer noch warm ist – trotzdem wäre mir das zu frisch. In einer hoffentlich coronafreien Zukunft muss ich da mal wieder hin!
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