Wie soll man dieses einzigartige Weltkulturerbe beschreiben? Vier Tempel, die Propyläen, fünf weiter Heiligtümer, das Odeon des Herodes Atticus, das Dionysostheater um nur die wichtigsten Bauwerke zu nennen. Zu seinen Füßen der Areopag, ein 115 Meter hoher Felsen, auf dem seit mythischer Zeit der oberste Rat tagte, der Anfang von Staat und Verfassung. Überhaupt nimmt hier vieles seinen Anfang, von der Demokratie, dem Theater und dem Konzert. Laut Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten unseres Landes, ist die Akropolis neben Golgota und dem Kapitol einer der Hügel, auf denen Europa gründet.

Die Akropolis in Athen ist die wohl bekannteste Vertreterin der als Akropolis bezeichneten Stadtfestungen des antiken Griechenlands. Obwohl viele Städte eine Akropolis hatten oder haben, denkt man bei Akropolis sofort an Athen. Auf einem flachen, 156 Meter hohen und die angrenzenden Stadtgebiete etwa 60 Meter überragenden Felsen stehen die zwischen 467 v. Chr. und 406 v. Chr. erbauten Propyläen, das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon, in dem eine kolossale Statue der Göttin Athene aus Gold und Elfenbein stand. Jedes einzelne der genannten Gebäude wäre einen eigenen Bericht wert. Was mir zu schreiben bleibt ist eine schnöde Auflistung – mehr Zeit und Raum habe ich nicht.

Mit der U-Bahn sind es zum Bahnhof Akropoli nur drei Stationen vom Omonia. Schon im U-Bahnhof stehen die ersten Relikte aus der Antike. Offenbar herrscht kein Mangel. Dann sind es nur wenige Schritte und man hat den ersten Blick auf den früheren Tempelberg. Und schon kann ich mich am Ticketschalter anstellen. Jetzt in der Nachsaison geht das allerdings erstaunlich schnell und ich bin auf dem Gelände. Und schon geht es los mit dem Weg auf den Berg und vorbei an den verschiedensten Bauten.

Los geht es mit dem Dionysostheater. Das Dionysostheater war das wichtigste Theater im antiken Griechenland und gilt als Geburtsstätte des Theaters der griechischen Antike und des Dramas überhaupt. Es gilt auch als das erste Theater der Welt. Anfangs bestand es aus einer ebenerdigen Orchestra und einer schlichten hölzernen Skene. Die Zuschauer mussten in dieser Zeit an einem natürlichen Hang sitzen. 410 v. Chr. wurden hölzerne Sitzreihen erbaut. Der steinerne Bau, den man heute sehen kann, wurde in der Zeit um 330 v. Chr. errichtet. Die hölzernen Sitze wurden durch steinerne ersetzt. Hinzu kam ein steinernes Bühnengebäude und die Orchestra wurde in Marmor gefasst. Die ersten Ausgrabungen des Theaters nahm übrigen der Architekt Ernst Ziller vor.

Dann passiere ich das Asklepieion, den Tempel des Asklepion. Ein Asklepieion, nach Asklepios, dem altgriechischen Gott der Heilkunst benannt, ist ein antikes griechisches Heiligtum des Asklepios, meist mit angeschlossenem Sanatorium. Etwa 300 dieser Heilstätten sind bekannt. Die Anlage auf der Insel Kos, die ich vor drei Jahren besucht habe, verdankt ihre Bedeutung Hippokrates, dem wohl bedeutendsten Arzt der Antike, der auf Kos geboren wurde. Das Asklepieion von Athen ist eher kleiner, aber doch einer Erwähnung wert.

Gleich dahinter die Überreste der langgezogenen Stoa des Eumenos, eine hellenistische Kolonnade. Die Stoa war ein Geschenk an Athen vom König von Pergamon, Eumenes II. um 160 v. Als Stoa oder stoische Philosophie wird eines der wirkungsmächtigsten philosophischen Lehrgebäude in der abendländischen Geschichte bezeichnet. Es wurde von Zenon von Kition um 300 v. Chr. begründet. Der Name bedeutet in etwa bunte Vorhalle und geht auf eine Säulenhalle auf der Agora, dem Marktplatz von Athen, zurück, in der Zenon von Kition seine Lehrtätigkeit aufnahm. Zur Agora selbst komme ich allerdings erst morgen.

Heute geht es für mich weiter zum Odeon des Herodes Atticus. Das Odeon ist ein antikes Theater am Fuß des Akropolis-Felsens in Athen. Das Theater wurde von Herodes Atticus, ein griechisch-römischer Redner, Politiker und Mäzen, gestiftet. Dieser benutzte sein von seinem Vater geerbtes Vermögen für zahlreiche Stiftungen, vor allem Bauten an verschiedenen Orten. In Athen baute er, neben dem Odeon, das Panathenäische Stadion in Marmor aus. Das Odeon fasst 5000 Zuschauer und wird seit den 1930er Jahren wieder regelmäßig für Veranstaltungen genutzt und ist der Hauptschauplatz des Athener Festivals.

Jetzt geht es schon recht steil nach oben und ich komme ganz gut ins Schwitzen. Dafür eröffnet sich mir mit jedem weiteren Schritt ein weiterer atemberaubender Blick über Athen. Mit dem Erreichen des Plateau geht es für mich Schlag auf Schlag. Durch die Propyläen komme ich auf die Ebene auf dem Hügel. Die Propyläen, zu deutsch „Vorhof“ oder „Vorhalle“ bilden den monumentalen und repräsentativen Torbau zum heiligen Bezirk der Akropolis. Sie wurden zwischen 437 und 432 v. Chr. errichtet. Ich entsinne mich ein ähnliches Bauwerk auch in München gesehen zu haben.

Rechts daneben und deutlich erhöht der Niketempel. Der Tempel der Athena Nike, auch Tempel der Nike Apteros genannt, erhebt sich auf einer kleinen Bastion südwestlich der Propyläen. Er ersetzte einen während der persischen Besatzung der Akropolis 480 v. Chr. zerstörten Vorgängerbau. Etwa 410 v. Chr. war der Bau vollendet. Der Niketempel stand bis 1687. Fränkische Umgestaltungen des Geländes betrafen zwar den Altar der Athena Nike, nicht aber den Tempel selbst. Im 16. Jahrhundert wurde der Tempel unter den Osmanen in ein Pulvermagazin umgewandelt. Nach der Befreiung Griechenlands wurde der Tempel 1836 wieder aufgebaut und 1998 bis 2010 vollständig neu rekonstruiert.

Bis zum Kaffee müsst Ihr Euch allerdings noch bis morgen gedulden. Das Bild hier ist erstmal nur ein Vorgeschmack. Und morgen geht es weiter mit Akropolis, Areopag, Musenhügel und dann natürlich einem Cappuccino Freddo.

Quellen: Wikipedia, gruma.de, griechenland.de, skarvelisoil.com, akropolis-tickets.com, weltkulturerbe.com.
Ein sehr interessanter Bericht.
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Wie immer gerne.
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