Der Name täuscht: das Marina-Athens Hotel liegt weder am Hafen, noch am Meer, sondern nur wenige Schritte entfernt vom Omonia-Platz im Zentrum Athens. Und – wenn man meine Preisklasse berücksichtigt – ein echter Glücksgriff. Schließlich habe ich mir die Auswahl diesmal nicht so leicht gemacht, wie jüngst auf Samos.

Dabei waren die Bewertungen im Internet durchaus hilfreich. Die meisten Klagen kamen nämlich wegen der Umgebung, ein Umstand, den sich auch die Vier- und Fünf-Sterne-Hotels im Umkreis herumschlagen müssen. Nach Landekategorie bringt es das Marina auf wenigstens drei Sterne, was saubere Zimmer und die eine oder andere Annehmlichkeit erwarten ließ. Außerdem überraschte mich der Anblick der Voulgari, der Straße in der das Hotel liegt, nicht wirklich, hatte ich mir die doch vorher ausführlich auf Google angesehen, trotzdem gebucht und nicht bereuht.

Das Zimmer selbst guter Standard. Ein vernünftiges Doppelbett, zwei Nachttische, Schreibtisch, Stuhl, Einbauschrank, Kofferablage, Kühlschrank, Flachbildfernseher, sogar ein Wasserkocher und zwei Tassen. Das Bad war etwas in die Jahre gekommen aber sauber, Dusche, Toilette, Waschbecken, alles funktionierte. Mein Zimmer lag im sechsten Stock, der Blick vom Balkon eher Hinterhofromantik, jedoch mit teilen des Athener Häusermeers im Hintergrund. Besser als zur Straße raus, denn da könnte es laut werden.

Das Hotel selbst ist natürlich auch schon etwas älter, aber gut in Schuss gehalten. Ein Problem war der Aufzug, das lag aber eher an den anderen Gästen, denn die Türe im Erdgeschoss schloss suboptimal und dann war halt Treppensteigen angesagt. Zumindest ging es Abwärts. Das Personal war durch die Reihe sehr nett und freundlich und natürlich sprachen alle Englisch.

Oft zählt ja der erste Eindruck und der ist im Marina positiv. Helle Farben, eine gemütliche Lobby, eine lichtdurchflutete Rezeption. Der Frühstücksraum wurde vor nicht allzu langer Zeit erst renoviert und im modernen Grau gestrichen. Auch wurde ihm eine moderne, weitestgehend aber funktionsfeie Bar hinzugefügt. Gut, die Tische und Stühle waren deutlich genutzt, aber alles im Bereich des akzeptablen.

Gut war auch das Frühstück. Zu erwähnen sind die leckeren kleinen Würstchen, frisches griechisches Gebäck und ein geradezu phantastischer griechischer Joghurt – mit Honig ein Gedicht! Leider gab es keinen griechischen Kaffee, aber den habe ich zum Frühstück noch nirgends bekommen. Und Filterkaffee zum Frühstück tut es ja auch.

So gesehen war meine Wahl richtig. Auch, wenn ich fast nur zum Schlafen im Hotel war, prägt die Unterkunft ja das Urlaubserlebnis mit. Und das hat hier gestimmt. Ich würde bei einer irgendwann fälligen zweiten Reise nach Athen – für eine Woche ist diese Stadt einfach zu groß – würde ich jederzeit wieder das gleiche Hotel wählen.

Als ich eingecheckt hatte und das erste Mal auf den Omonia gegangen bin, viel mir der Slogan eines nahen Back- und Coffeeshops auf: Smile, you are in Greece! Dem kann ich nur zustimmen!
