Türkische Kaffee-Woche: Prolog

Alles begann mit einem Beitrag meiner lieben Blogger-Freundin Kasia von Windrose.Rocks. Sie erzählte von dem Besuch in einer Mannheimer Shisha-Bar, in der sie eine Kaffeespezialität entdeckte: Aromatischer Mokka mit Mastix. Mein Interesse war geweckt und ich stürzte mich alsbald in die Recherche. Noch während ich mich dem Geheimnis des Mastix-Kaffees auch nur ein Stück genähert hatte, kam Kasia schon wieder mit der nächsten Kaffeevariation um die Ecke: Menengiç kahvesi, Pistazienkaffee. Dabei hatte ich doch meine erste Aufgabe noch gar nicht gelöst.

Dem Mastix-Kaffee wollte ich mich experimentell nähern. In einem griechischen Supermarkt erstand ich ein kleines, aber verhältnismäßig teures Päckchen Mastix. Mastix ist das Harz der wilden Pistazie – Pistacia lentiscus – auch Mastixstrauch genannt. Verkauft wird es als kleine Perlen, auch genannt die Tränen von Chios, nach der griechischen Insel auf der dieser Rohstoff schon von Alters her gewonnen wird. Weitere Anbaugebiete liegen auf der türkischen Halbinsel Çeşme und in Palästina.

Schon im Altertum war Mastix bekannt: als Heilmittel, Klebstoff, Räucherwerk, Lebensmittelzusatz, Gewürz oder – ganz profan – als Kaugummi. Nur: wie sollte ich den Mastix in den Kaffee bringen? Der Versuch ihn zusammen mit dem Kaffee im Ibrik einfach nur zu kochen, schlug krachend fehl. Ich hatte einen griechischen Mokka mit praktisch ungelösten Mastixperlen im Kaffeesatz. Der nächste logische Schritt wäre es das Mastix zu mörsern. So war ich damit der Lösung ohne es zu wissen schon einen Schritt weiter gekommen.

Tatsächlich gibt es in der türkischen Kaffeewelt den Begriff des Dibek kahvesi. Dibek-Kaffee wird aus Kaffeebohnen und Gewürzen durch Mahlen in einem „Havan“ oder „Dibek“ – also einem Mörser – seit osmanischer Zeit hergestellt. Die Zutaten können dabei variieren, wie wir im Detail noch sehen werden. Auch von Kasia kam der Tipp, Mastix-Kaffee doch einfach fertig zu kaufen. Also wieder rein ins Internet und weiter recherchieren.

Mein letzter Besuch eine türkischen Supermarktes um Kaffee zu kaufen liegt schon etwas zurück. Entweder war es eine andere Zeit oder der falsche Supermarkt, jedenfalls fand ich die Auswahl an Kaffee dort damals recht enttäuschend: einige preisgünstige türkische und griechische Mokka-Sorten, zumeist aus eher durchschnittlichen Kaffees aus Minas Gerais. Nichts besonderes also.

Vielleicht brauchte es deshalb einen Anstoß, in diesem Fall also Kasia, um in einem türkischen Supermarkt in meiner Nähe doch einmal das Kaffeeregal zu durchforsten. Im Internet war ich auf eine facettenreiche Produktpalette verschiedener türkischer Kaffeeprodukte gestoßen – und fand sie tatsächlich auch im Supermarktregal abgebildet. Die Ergebnisse meiner kleinen Shopping-Tour werden uns durch die nächsten Tage begleiten.

Bevor wir loslegen noch ein Hinweis in eigener Sache: die in dieser Woche vorgestellten Kaffees konnte ich mit den ersten eingegangenen Trinkgeldern finanzieren. Den Spenderinnen und Spendern mein herzlichster Dank! Morgen probieren wir Dibek kahvesi.

Quellen: Windrose.Rocks, Wikipedia, KochDichTürkisch.

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Ja gerne! Lass uns zusammen einen türkischen Kaffee-Moment erleben! Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat, dann freue ich mich über ein Trinkgeld.

1,70 €

6 Gedanken zu “Türkische Kaffee-Woche: Prolog

  1. Oh vielen Dank, wie schön, das freut mich aber sehr! Ich hätte nie gedacht, dass „mein“ Mastix-Kaffee auf so reges Interessen stößt. Ich bin schon gespannt darauf, wie du das Rätsel gelöst hast (durch Mörsern?) und welche neuen Kaffeesorten und -erlebnisse uns hier noch begleiten werden. Danke auch für die Erwähnung und Verlinkung 🙂

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