Kaffee brühen mit der French Press

Guten Kaffee kann man auch ohne teure Maschinen machen. Eine Möglichkeit ist die French Press, auf gut Deutsch Pressstempelkanne. Die gibt es oft schon für ein paar Euro und man braucht – außer Kaffee und heißem Wasser – kein weiteres Zubehör. Die French Press besteht aus einer zylinderförmigen Kanne und einem Pressstempel mit Metallsieb, der den Kaffeesatz nach der Brühzeit nach unten drücken soll. Oberhalb des Stempels bleibt dann, so der Plan, leckerer Kaffee.

Vom Brühen mit dem Kaffeefilter wissen wir bereits, dass die Kaffee-Kontakt-Zeit wichtig ist für ein gutes Geschmacksergebnis. Der Vorteil einer French Press ist, dass das Kaffeepulver praktisch in Vollkontakt mit dem Wasser kommt. Bei dieser Methode werden mehr Inhaltsstoffe aus dem Kaffeemehl herausgelöst, als beispielsweise beim Filterkaffee, was oft zu einem intensiveren Aroma führt.

Für die Zubereitung in der French Press brauchen wir etwas gröber gemahlenes Kaffeepulver, als bei anderen Methoden. Also entweder die eigene Kaffeemühle etwas gröber einstellen oder beim Kauf darauf hinweisen. Ist das Kaffeemehl zu fein kann es passieren, dass der Kaffee überextrahiert wird. Das bedeutet, dass auch Stoffe aus dem Kaffee gelöst werden, die man eigentlich nicht im fertigen Heißgetränk haben wollte, wie zum Beispiel Bitterstoffe. Bewährt hat sich eine Menge von 55 bis 60 Gramm pro Liter.

Wie beim Filterkaffee auch sollte das Wasser keine 100 Grad mehr haben. 95 Grad hingegen wären ideal. Zuerst wird das Kaffeepulver nur angefeuchtet und darf nun 30 Sekunden quellen. Dann kommt das restliche Wasser in einem Guss dazu. Einmal umrühren, dann – je nach Geschmack – drei bis vier Minuten ziehen lassen. Dabei mit einem Löffel die Crema auf der Oberfläche entfernen. Sie enthält Bitterstoffe, die wir nicht im fertigen Kaffee haben wollen und ist anders als beim Espresso kein Qualitätsmerkmal. Jetzt den Stempel langsam nach unten drücken. Der Kaffee ist nun servierfertig.

Der Nachteil bei der French Press ist, dass sich bedeutend mehr Satz und Schwebeteilchen im fertigen Kaffee befinden. Sie machen das Heißgetränk trübe. Die Vorteile sind die einfache Handhabung, der intensive Geschmack, die volle Kontrolle über die Kaffee-Kontakt-Zeit und die Umweltfreundlichkeit, schließlich wird kein zusätzliches Filterpapier benötigt. Darum wurde die French Press auch gerne mal als WG-Kaffeemaschine bezeichnet. Beim Saubermachen empfiehlt es sich den Stempel auseinanderzubauen, weil sich in den Zwischenräumen Öle ansammeln, die ranzig werden. Alles in allem eine praktische Methode um an guten Kaffee zu kommen.

2 Gedanken zu “Kaffee brühen mit der French Press

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..