Royusch Projekt „Wöchentliche Fotochallenge“ #Abhängen

Mein elfter Beitrag für die Fotochallenge von ROYUSCH-UNTERWEGS. Er schreibt in seinem Blog: „Bei diesem Projekt soll des darum gehen, dass ich einmal pro Woche (Sonntags) einen Begriff vorgebe und Ihr dann die Woche über Zeit habt für Euch einen Beitrag zu erstellen und auf meinen zu verlinken; aber das kennt Ihr ja schon. Auch für dieses Projekt gilt: keiner muss, jeder kann und wie immer nur ein Bild.“

Und weiter: „Mit diesem Beitrag, wird mein ‚Wöchentliches Fotochallenge‘ erst mal in die Pause gehen. Ich muss einfach mal ‚abhängen‘ und mir neue Begriffe aussuchen, ausdenken, ausarbeiten ……, da ich nicht nur einfach rot, grün, blau, lila usw. verwenden möchte. Ich hoffe, es hat euch bis dato Spaß gemacht, dann empfehlt mich weiter, wenn nicht, dann empfehlt mich trotzdem weiter.

Nein, mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, so viele Interpretationen der einzelnen Begriff zu sehen / lesen und ich kann euch schon versprechen, es wird neue Begriffe geben. Aber einen Begriff habe ich noch für euch. Er ist nicht so ernst gemeint und sollte auch als solcher gesehen werden.

Hier jetzt der achtzehnte Begriff, der lautet: Abhängen.

Das Wort Abhängen stammt wohl ursprünglich vom Wort, frisch geschlachtetes Fleisch muss abhängen.

Hier mal ein paar Beispiele zur Bedeutung des Begriffs Abhängen:

  • von einem Haken, Nagel (ab-, herunter) nehmen (ich hängte das Bild ab)
  • aus der Verbindung mit etwas lösen (der Speisewagen wird in München abgehängt)
  • jemanden loswerden, die Bindung zu ihm lösen (sie hat ihn einfach abgehängt)
  • jemanden abschütteln, hinter sich lassen (er hat alle Konkurrenten abgehängt)
  • den Telefonhörer auflegen und damit das Gespräch beenden (der Teilnehmer hat abgehängt)
  • die Decke eines Raumes niedriger machen (eine Decke abhängen)“

Für mich immer eine doppelte Herausforderung. Schließlich muss ich den Begriff der Challenge mit dem Thema meines Blogs kombinieren, nämlich Kaffee. Und diesmal bediene ich mich einer Wortbedeutung für den Begriff, wie ich sie auf Wikipedia gefunden habe:

„Chillen, ein umgangssprachliches Wort für sich ausruhen.“

Das Bild mag etwas belanglos aussehen. Klar, das ist keine wirklich hohe Kunst: eine Kaffeetasse auf einem Tisch in der Sonne. Und trotzdem hat es eine besondere Bedeutung. Es ist nämlich mein erster Kaffee in der frisch wiedereröffneten Außengastronomie. Ok, die ist schon ein paar Tage wieder offen, aber seien wir mal ehrlich: das Wetter war doch wirklich nicht danach um sich nach draußen zu setzen. Zwar hatten wir sein der Gastro-Öffnung den einen oder anderen Sonnenstrahl, aber es war kalt und es blies ein ziemlich fieser Wind.

Was war vorgestern anders? Da überschneiden sich jetzt gleich mehrere Erzählstränge: die Sache mit dem verknacksten Fuß, die schon erwähnte Lockerung bei der Außengastro, das launische Wetter und mein durch Kekskaufkatastrophen belastete Einkaufsverhalten. Bisher sah ich mich vor die Wahl zwischen zwei Supermärkten gestellt. Da ist drei Stationen weiter der große Edeka auf drei Etagen und das ist bei mir über den Platz ein kleiner Penny. Wobei „klein“ auch schon ein Problem umreißt: es gibt nicht alle Produkte, was sich gerade bei den Sonder- und Saisonangeboten schmerzlich bemerkbar macht und der Markt ist eng und klein, also nicht ideal in Pandemiezeiten.

Der Edeka hingegen ist schon etwas geräumiger und hat ein breites Angebot. Hier bekommt man sogar einige Kurzwaren, Geschirr, Haushaltsbedarf und ähnliches. Doch der kam am letzten Samstag irgendwie auch nicht in Frage. Denn an diesem Tag ist auch der große Edeka gerne einmal überlaufen, vor allem dann, wenn der Pfingstmontag ebenfalls geschlossen ist, also ein verlängertes Wochenende droht. Außerdem war bei den Sonderangeboten diesmal nichts für mich dabei. Die gäbe es – wenn verfügbar – aber bei Penny.

Da kam mir ein Angebot von letzter Woche zugute: eine Heißluft-Fritteuse zum Duckdich-Preis von nur 39,90 Euro! Nun kommt der verknackste Fuß ins Spiel. Gut, er ist schon etwas mehr, als nur verknackst. Zumindest schränkt er den Radius, in dem ich mich schmerzfrei bewegen kann, ein. Die Fritteuse gab es bei mir ums Eck natürlich nicht. Aber da gab es doch zwei Busstationen von mir entfernt noch einen anderen Penny, von mir bisher ignoriert. Dort fand ich nicht nur meinen neuen Küchenhelfer, da entdeckte ich auch eine geräumige Penny-Filiale in einem Neubau mit vollem Sortiment. Ein guter Grund meinen fälligen Einkauf ebenfalls dorthin zu verlegen.

Gesagt – getan! Zwei Stationen mit dem Bus gefahren (gut, wenn man den Bus direkt vor der Haustüre hat!), durch den Penny gehumpelt, Einkäufe erledigt. Joghurt, Milch, Brot, Wurst, Zucchini, Petersilie, Käse, was man halt so braucht. Vom Penny ist es dann nur über die Straße zur Bushaltestelle für die Rückfahrt. Allerdings fährt der Bus dieser Linie nur alle 20 Minuten. Gerade, als ich aus dem Supermarkt kam, wurde ein Tisch im Außenbereich des Backshops „Tiro“ frei mit einem einladenden gelben Blümchen in einer ehemaligen Orangina-Flasche als Vase. Hier bei Tiro ist der Café Crème klein mit 1,90 nicht gerade ein Schnäppchen, da hierfür aber die Bohnen der nahen Rösterei Caffè Pol verwendet werden, ist der Preis durchaus gerechtfertigt.

Und so kam in diesem Moment einiges zusammen: die Einkäufe waren stressfrei erledigt, trotz allerlei Hemmnisse, wie eine temporal begrenzte Einschränkung meiner Mobilität, mein Bus kommt erst in 15 Minuten, die Außengastronomie hat offen und es gibt einen Platz in der uns heute wohlgesonnenen Sonne. Und das machte diese kurze Auszeit zu einem ganz besonderen Kaffee-Moment. Eine Auszeit von Corona-Pandemie, Zukunftsängsten, Fußbeschwerden und dergleichen mehr. Ein kostbares Stück Normalität in einem Alltag, der komplett auf den Kopf gestellt wurde. 15 Minuten durchatmen, in die Sonne blinzeln, Kaffee genießen, die Seele baumeln lassen, einfach mal abhängen…

An dieser Stelle mein herzlichster Dank an Roland von ROYUSCH-UNTERWEGS für seine wöchentliche Fotochallenge. Diese kleine Herausforderung hat mir in den letzten elf Wochen viel Spaß gemacht. Natürlich hast Du Dir Deine Auszeit verdient. So lange Du nur abhängst und nicht Deinen Blog an den Nagel hängst. Denn dann würde uns was fehlen!

Mich hat diesmal besonders beeindruckt:

OlasUniverse

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Sehr gerne! Lass uns einen gemeinsamen Kaffee-Moment in der Sonne genießen! Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat, dann freue ich mich über ein Trinkgeld!

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16 Gedanken zu “Royusch Projekt „Wöchentliche Fotochallenge“ #Abhängen

  1. Vielen lieben Dank Tom, dass du wieder mit deinem herrlich, entspannten Beitrag bei meiner „Abhäng“-Challenge dabei bist und keine Sorge, ich nehme nur eine Auszeit um neue Begriffe zu sammeln. Auf keinen Fall werde ich meinen Blog an den Nagel hängen. Schließlich wollen wir ja alle, weitere schöne und interessante Beiträge schreiben und lesen.
    Liebe Grüße und habe noch einen schön Pfingstmontag,
    Roland

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  2. Lieber Tom, der verknackste Fuß ist komplett an mir vorbeigegangen. Ich hoffe, du kommst wortwörtlich wieder auf die Beine. 🍀 Ein sehr schönes Bild, dass durch deinen Text unterstrichen wird. Ich möchte fast sagen: Ein Bild der Hoffnung! Eine Hoffnung auf die kleinen Dinge, die davor ganz selbstverständlich waren. Vielleicht waren sie auch zu selbstverständlich!
    Einen schönen Pfingst-Feiertag dir! 💛

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    1. Wenn wir mit den Öffnungen verantwortungsvoll umgehen, könnte sich bald ein Ende des Dramas abzeichnen. Vielleicht merkt sich danach der eine oder andere, wie wertvoll oft die kleinen Dinge für uns sind und waren… Dir auch einen schönen Tag!

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      1. Ich setze meine Hoffnung mehr auf‘s schnelle Impfen. Das Verantwortungsbewusstsein der Frankfurter verfolge ich seit einem Jahr. Damit lässt sich keine Gastronomie am Laufen halten und sie gewinnen definitiv keinen Blumentopf damit. 🤪
        Aber ich hoffe dennoch, dass dein letzter Satz wahr wird. Mein Herz schlägt seit heute auf alle Fälle schneller, seit ich die gut gefüllte, lebendige Außengastronomie im Balkan-Dreieck, hier ums Eck, gesehen habe. 😍
        Danke dir! 💛

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    2. Apropos Fuß: ich hatte das auch nicht thematisiert. Das hat zwei Gründe. Erstens bin ich mit meinem Blog in aller Regel drei bis vier Wochen voraus. Damit erspare ich mir den einen Stress, nämlich jeden Tag etwas schreiben zu müssen, und ersetze ihn durch einen anderen Stress, nämlich den des Artikelrumschiebens, wenn plötzlich ein aktueller Beitrag dazwischen muss. Und Zweitens wollte ich nicht jedes Wehwehchen zum Thema machen. Ist ja schließlich kein Beinbruch – wenn auch nur gerade noch so…

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      1. Aha! Dann habe ich also nichts verpasst. Es blieb nur unerwähnt. 😃
        Ich hoffe, es heilt schnell (und unkompliziert) ab und es ist nicht bei Edeka passiert. Oder der DHL-Bote hat dir ein Bein gestellt. Dann wäre es schon wieder eine Geschichte wert. 😄

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  3. Lieber Tom, was für ein schönes Kaffeeerlebnis und längst überfällig 🙂 Na gut, bei der Einkaufs-Geschichte habe ich mit Spannung so etwas wie sich schlagende Kunden oder Kassiererinnen, die Kekse zur Brei schlagen, erwartet (was bin ich doch für ein Menschenfreund 😉 ), aber im Nachhinein bin ich froh (und du wohl auch?), dass dir das diesmal erspart geblieben ist. Auf dass wir noch viele schöne Kaffeestunden draußen genießen können. Hoch die Tassen!

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  4. Vor dem besonderen Hintergrund, den du geschildert hast ist das Motiv deines Fotos in der Tat alles andere als banal. Ein absolut besonderer Moment! Einen solchen hatte ich vor einer Woche auch. Den vergisst man so schnell auch nicht. Gute Besserung in Sachen Fuß!

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