Nicht weit vom Markt liegt der historische Marktplatz von Thessaloniki, die Ruinen eines römischen Forums aus dem 2. Jahrhundert mit restauriertem Amphitheater sowie ausgegrabenen Gängen und Bögen. Dabei ist die Stadt um einiges älter. Thessaloniki wurde 315 v. Chr. von dem makedonischen König Kassandros als Thessalonike gegründet, benannt nach seiner Frau, einer Halbschwester Alexanders des Großen.

Der Name Thessalonike erinnerte an die Eroberung Thessaliens durch Makedonien – Nike bedeutet auf altgriechisch Sieg, also Thessalonike „Sieg in Thessalien“. 168 v. Chr. schafften die Römer das makedonische Königtum ab und machten Makedonien mit Thessaloniki 146 v. Chr. zu einer Provinz ihres Reiches. Später werden wir uns noch ein wenig mit der Geschichte der Stadt befassen. Für heute reicht ein kurzer Blick auf das Forum und damit zurück in die Historie.

Gleich daneben ein Bauwerk aus osmanischer Zeit, das Bey Haram, ein restauriertes steinernes Badehaus von 1444 mit Originalsitzen aus Marmor, Massagetisch und kunstvollen Kuppeln. Leider ist es derzeit geschlossen.

Auf dem Platz zwischen dem römischen Forum und der Egnatia, eine der Hauptstraßen der Stadt und eine wichtige Ost-West-Verbindung, steht die Statue von Eleftherios Venizelos. Der Politiker gilt als der Gründer des modernen Griechenland. Unter seiner Ägide wurde Kreta 1913 mit Griechenland vereint. Als Premierminister Griechenlands erweiterte er die Grenzen des jungen Staates auf seine heutige Ausdehnung.

Von hier aus hat man auch einen ersten Blick aufs Meer. Hier beginnt auch die Aristotélous, der Pracht-Boulevard, der schließlich in der Platia Aristotelou mündet, der sich in weitem Halbrund, ähnlich der Gebäude am Münchner Karlsplatz, zum Meer hin öffnet. Gesäumt wird die Straße von den edelsten Geschäften, Cafés, Restaurants und Hotels.

Unterwegs können wir das Monument von Aimilianos Lazaridis kaum übersehen. Seine Eminenz Aimilianos Lazaridis von Grevena war der Metropolit der Metropole Grevena während der Kriegszeit zwischen den ethnischen Balkanstaaten am Ende des ersten Jahrzehnts des zwanzigsten Jahrhunderts. Er war von 1908 bis 1911 Metropolit unter der Jurisdiktion der Kirche von Konstantinopel und ein Märtyrer der damaligen Vernichtungskämpfe.

Nach der Platia Aristotélous brauche ich nur noch die Leoforos Nikis zu überqueren, die Flanierstraße am Ufer, und bin am Meer. Hier finde ich eine Bank für mich alleine, die einen schönen Ausblick auf den Ozean verheißt.

Ihr erinnert Euch an die Dinge, die ich am Markt gekauft habe. Und das sogar sehr günstig. Wurst und Weintrauben kosteten jeweils nur 80 Cent, der Feta 50 Cent und die Handvoll Oliven sogar noch weniger. Alle Zutaten für eine Vesper am Meer für weniger als drei Euro.

Jetzt stärke ich mich erstmal, denn das größte Wegstück des heutigen Tages liegt noch vor mir…
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