9-Euro-Ticket-Tours: Regensburg II – Castra Regina

Castra Regina war ein römisches Legionslager. Errichtet wurde es für die dritte italische Legion im Jahr 175 als Hauptquartier, wo die obere Donau in ihrem Verlauf den nördlichsten Punkt erreicht. Castra Regina bestand aus dem Legionslager, aus der zugehörigen Zivilstadt, einem großen Friedhof und aus einigen Heiligtümern und Tempelanlagen. Die sichtbaren römischen Baureste des Lagers sowie die mit dem Legionslager zusammenhängenden Bodendenkmäler in Regensburg sind seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes.

Die Gründung von Castra Regina – dem heutigen Regensburg – geht also auf die Römer zurück. Bereits im ersten Jahrhundert wurde ein Kohortenkastell in der Nähe errichtet. Nach dem Zurückdrängen der Markomannen bis etwa 170 n. Chr. wurde auf Anordnung von Kaiser Mark Aurel ab 175 das Legionslager Castra Regina, das Lager am Regen errichtet. Der Name leitet sich ab vom Fluss Regen, der etwa 1 Kilometer nordöstlich entfernt vom Legionslager in die Donau mündet. Regana ist eine keltische Bezeichnung für Gewässer oder Flusslauf. Die Römer hatten die keltische Bezeichnung leicht abgewandelt übernommen und nannten den Fluss Reganum oder auch Reganus. Das Römerlager mit seiner etwa 10 Meter hohen Steinmauer, den vier Toranlagen und zahlreichen Türmen ist heute noch gut im Grundriss der Regensburger Altstadt erkennbar.

Von seiner Einweihung im Jahre 179 n. Chr. ist heute noch die steinerne Inschrift erhalten, die sich einst über dem Osttor befand und als die Gründungsurkunde Regensburgs gilt. Im Lager war die III. Italische Legion mit 6000 Soldaten stationiert. Es war militärischer Hauptstützpunkt der Provinz Raetia und bildete somit eine Ausnahme im römischen Verwaltungssystem, da die Legion nicht in der Provinzhauptstadt Augsburg – Augusta Vindelicum – stationiert war. Während der Wirren der Völkerwanderung kam es im Verlauf des 5. Jahrhunderts zur militärischen Aufgabe des Kastells, das fortan eine mauerbewehrte Zivilsiedlung war.

Das Lagerareal wurde im üblichen Rechteckschema mit abgerundeten Ecken erbaut und umfasste ca. 540 × 450 Meter, was 360 zu 300 römischen passus – das bedeutet Doppelschritte – entspricht. Damit bedeckte das Lager insgesamt eine Fläche von etwa 24,5 Hektar, das sind 34,3 Fußballfeldern oder ein Zehntausendstel des Saarlandes. Die Steinmauer muss für damalige Verhältnisse sehr imposant gewesen sein – und überaus haltbar! Teile der römischen Befestigungsmauern sind heute noch in verschiedenen Gebäuden erhalten und an manchen Stellen sogar sichtbar.

Das mit 60 m Länge größte zusammenhängende Stück der Lagermauer befindet sich heute in einem Parkhaus, ist aber frei zugänglich und besuchbar. Gut erkennbar sind die Quader aus der ersten Bauperiode und die Mauerteile, die später, zum Beispiel im Mittelalter, ergänzt oder erweitert wurden. Das Lager wurde mindestens dreimal zumindest teilweise zerstört. Das erste Mal wurde das Lager wohl bei einem Germaneneinfall um 278 niedergebrannt, ein zweites Mal kann anhand von Münzfunden auf 288 datiert werden. Um 357 wurde das Lager ein drittes Mal, diesmal wohl von plündernden Juthungen, verheert. Aber schon kurz danach scheint das Lager jedes Mal wieder aufgebaut worden zu sein. Die letzten regulären Soldaten wurden vermutlich im späteren fünften Jahrhundert abgezogen.

Von den einstmals vier Toren ist nur das nördliche an der Donau, die Porta Praetoria, erhalten. Das Tor ist zwar 1650 verbaut worden und verschwand so aus dem Sichtfeld, es wurde aber 1885 wiederentdeckt und ist teilweise erhalten. Die freigelegten Reste sind in der Straße Unter den Schwibbögen zu besichtigen. Hier weist auch eine Steintafel auf das Legionärslager und das Lagertor hin.

Jetzt habe ich mir Kaffee und Kuchen verdient, oder? Für mich beinhaltete der Cafébesuch eine faustdicke Überraschung. Doch davon erzähle ich Euch morgen…

Quelle: Wikipedia.

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