Kaffee muss teurer werden!

Kaffeebohnen sind nach Erdöl das wichtigste Handelsgut. Wie alle Rohstoffe wird Kaffee zu stark schwankenden Preisen gehandelt. Dabei gibt es bei dieser Ware eine Besonderheit: Der Kaffeepreis schwankt in Abhängigkeit von den Produktionsmengen, weniger von dem relativ stabil bleibenden Konsum. Von diesen Schwankungen bekommt der Konsument so gut wie gar nichts mit. Gerade große Konzerne gleichen die Preisunterschiede intern aus. Für der Verbraucher scheint es so als bliebe der Preis stabil.

Die Leidtragenden der Preisschwankungen auf dem Weltmarkt sind die Kaffeebauern. Da die Kaffeepflanze empfindlich ist, können die Ernten sehr variabel ausfallen. Doch selbst bei einer guten Ernte kann ein Bauer Opfer eines gerade niedrigen Kaffeepreises werden. Denn sind die Bohnen einmal reif bleibt ihm nur ein schmales Zeitfenster für Ernte und Aufbereitung. Ist zu dieser Zeit der Kaffeepreis gerade niedrig bekommt er für seine Rohware unter Umständen weniger, als er für die Produktion aufgewendet hat.

fair Trade

 

Das Risiko für Kaffeebauern ist groß. Der aktuelle Kaffeekurs wird an der New Yorker Warenterminbörse NYBOT ermittelt. New York und London sind die wichtigsten Handelsplätze für Kaffee. 2001 fiel der vom ICO ermittelte Durchschnittspreis für ein Pfund Rohkaffee auf rund 40 US-Cent, wogegen er in den 70er Jahren einen Höchststand über 300 US-Cent hatte. Außerdem haben Hedge-Fonds Rohkaffee als Spekulationsobjekt entdeckt. Höhere Preise fließen deshalb oft in die Säckel von Investoren und nützen den Kaffeebauern wenig.

Viele Kaffeebauern schließen sich deshalb zu Kooperativen zusammen und suchen Anschluss an Fairtrade-Siegel. Fairtrade-Organisationen, wie zum Beispiel Fairtrade Deutschland, bieten einen Mindestabnahmepreis. Liegt der Weltmarktpreis darunter wird der vereinbarte höhere Mindestpreis bezahlt, liegt er darüber wird natürlich über dem Mindestpreis bezahlt. Außerdem gibt es teilweise zweckgebundene Prämien, die die Kooperativen für eigene Projekte und für die Qualitätssteigerung einsetzen können.

Brazilian coffee farmer at coffee plantation

Fairtrade bietet also ein Sicherheitsnetz gegen stark schwankende Weltmarktpreise. Auch, wenn das kein Allheilmittel ist, denn viele Probleme sitzen tiefer als nur beim Preis, so ist es doch ein wichtiger Beitrag für Planungssicherheit und Stabilität bei den Kaffeebauern. Mit dem Griff nach Fairtrade-Produkten kann der Verbraucher dieses Sicherheitsnetz unterstützen. Außerdem schmeckt der Kaffee gleich besser, wenn man weiß, dass die Kaffeeproduzenten vom Kaffeepflücker bis zum Kaffeebauern von ihrer Hände Arbeit leben könne.

 

Quellen: Fairtrade Deutschland, Wallstreet online, Bildrechte: Fairtrade Deutschland/Nathalie Bertrams, Fotolia.com/Marco2811, Fotolia.com/tiagozr

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