Wer einmal Sacher Würstchen probiert hat, der will keine Wiener mehr. Keine Wiener Würstchen, um genauer zu sein, die einst ein Frankfurter Metzger in die Kaiserstadt brachte. Deshalb heißen sie dort auch Frankfurter. Wobei Wiener Würstchen im Vergleich zu ihren größeren und ungleich geschmackvolleren Geschwistern sich ausnehmen wie Fleischabfälle im Kunstdarm. Durchaus ähnlich verhält es sich mit der Sacher Torte, aber ich wiederhole mich ungern.
Das Sacher ist so, wie man sich ein vornehmes Kaffeehaus vorstellt. Die Einrichtung könnte als Dekoration für „Der Kongress tanzt“ herhalten und die Kellnerinnen und Kellner sind um Akkuratesse bemüht. Wem – von München aus gesehen – Wien zu weit ist, der findet einen Ableger des weltberühmten Hotels und Kaffeehauses zum Beispiel in Innsbruck. In Eleganz und Dekor steht das Café in der Innsbrucker Hofburg dem großen Namensgeber in nichts nach. Und wem das Original lieber ist als die Nachahmung, der ist hier goldrichtig. Für mein zweites Frühstück jedenfalls genau der richtige Austragungsort.
Das Stammhaus Sacher eröffnete 1876 als Hotel de l’Opera im I. Wiener Gemeindebezirk hinter der Oper. Der Sohn des Erfinders der Sachertorte benannte es später um und machte es zu einem der besten Häusern der Stadt. Früher dürfte es sich mit dem Titel k.u.k. Hoflieferant schmücken, heute hingegen als Mitglied der Leasing Hotels oft the World. So, wie die kaiserliche Hofburg in Wien einen Ableger in Innsbruck hat, so das Sacher eben auch. Warum auch nicht? Stellte doch Kaiser Franz Josef I. bereits fest: „Sie haben’s gut, Sie können ins Kaffeehaus gehen.“
Die Melange im Café Sacher wird übrigens mit geschäumter Milch, wobei diese nur cremig geschäumt wird, und Schlagobers serviert!
Café Sacher Innsbruck, Renweg 1, Öffnungszeiten: Sonntag – Mittwoch 8:30 – 22:00 Uhr, Donnerstag – Samstag 8:30 – 00:00 Uhr.
Das Café Sacher ist mir bei meinem letzten Besuch in Wien gar nicht aufgefallen. Ich war so auf den Besuch der Hofkapelle mit den Schwarzen Mandern fixiert. 😉
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Ist ja auch die Hofburg in Innsbruck!
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Ach, da habe ich mich ganz furchtbar vertippt. Ich habe natürlich Innsbruck gemeint.
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„Leasing Hotels of the World“ … Wer least da? Der Besitzer, und wenn das Geschäft nicht läuft, gibt er das Etablissement zurück. Oder ich als Gast kann ein Zimmer leasen, statt es zu mieten? Hoffentlich nicht mit begrenzter Nutzung, nur soundso viel Stunden pro Tag, wie sie das bei Autos machen, mit denen man nur X Kilometer im Jahr fahren darf.
Ein sympathischer Tippfehler, der zum Fantasieren anregt.😉
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Ich glaube die Getränke in der Minibar werden nur geleast…
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Super Sache, wenn das stimmt. Die sind immer so teuer, wenn man sie direkt kauft.
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Das stimmt, aber wie oft macht man das schon? Ich zahle lieber viel für Lecker als weniger für Hätte-man-so-nicht-gebraucht.
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