Vor gerade einmal anderthalb Jahren habe ich es im SchokoOh in Erding erstanden: Zuhause im Café – unterwegs, der zweite Band des Münchner-Caféführers Zuhause im Café. Aus diesem Buch habe ich mir für meinen heutigen Ausflug im Rahmen meiner 9-Euro-Ticket-Tours das Café Käthe in Tutzing ausgesucht, Heim eines inzwischen legendären Mohnkuchen nach Oma Helene.

Nach meinem kleinen Frühstück auf dem Balkon ging es los, natürlich nicht mit der S-Bahn, sondern mit der bedeutend schnelleren Regionalbahn. Vom Bahnhof sind es dann nur wenige Schritte in die Halberger Allee zum Café Käthe. Doch – oh weh – ich habe schlampig gepackt! Meine „Mach-doch-was-mit-mehr-Hintergrund-Tassen“ stehen noch auf dem Tisch. Zusammen mir meiner Reise-Ration Kaffee.

Na, dann muss für Kaffee also unterwegs gesorgt werden. Den Zug habe ich jedenfalls noch erwischt und schon nach kurzer Fahrt setze ich meinen Fuß auf Tutzinger Boden. Doch offenbar bin ich zu spät. Nicht wegen etwaiger Öffnungszeiten, die es zu beachten gäbe, ich bin zu spät, weil es das Café Käthe nicht mehr gibt. Als das mit den 9-Euro-Tickets spruchreif wurde, hatte ich das Café gegoogelt und da gab es den Eintrag noch.

So schlendere ich noch zum See um einen fotographischen Blick auf ihn zu werfen, mache ein paar nette Bilder. Unter anderem von einem nur unvollständig widergegebenen Zitat: „Extra Bavariam nulla est vita, et si est vita, non est ita.“ Außerhalb von Bayern gibt’s kein Leben. Und wenn doch, dann kein solches. Auch das „ET“ ist Zeile drei müsste ein „EST“ sein, dann stimmt es zumindest grammatikalisch. So viel Latein kann ich noch.

Das Zitat stammt nicht von den Römern, denn zu deren Zeit gab es noch kein Bayern, sondern von einem Jagdschloss im oberbayerischen Esting. Et in Tutzing nulla est capulus, möchte ich noch ergänzen, auch, wenn es hier ganz hübsch ist. Trotzdem: in die Eisdiele will ich nicht. Also auf nach Seeshaupt!