Nokipannukahvi aus der Kuksa? Die Finnen sind nicht nur die ausdauerndsten Kaffeetrinker der Welt – das finnische Fremdenverkehrsamt gibt den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch mit sage und schreibe zwölf Kilo an! – sie haben auch sonst ihre Eigenheiten. Und die machen nicht bei den obligatorischen Zimtschnecken „kanelirullat“ zur ebenso obligatorischen Kaffeepause „kahvitauko“. Beides gehört zu Finnland wie Sauna und Elche.

Nokipannukahvi ist, wie der Name schon sagt, kahvi aus der nokipann, also Kaffee aus dem Rußkessel. Rußkesselkaffee ist Kaffee, der am Lagerfeuer gebraut wird. Der Name kommt aus dem Finnischen und bezieht sich auf den Kaffeekessel, der durch die Flammen vom Ruß überzogen und schwarz wird. Der Lagerfeuerkaffee schmeckt besonders aromatisch und sanft. Dies liegt daran, dass das Wasser nur kurz aufkochen darf, bevor der Kaffeepulver dazugegeben wird. Danach wird der Kaffee zwar aufgekocht jedoch nicht geköchelt. Beim kurzen Aufkochen können sich die Aromastoffe in der Kaffeebohne entfalten, der Kaffee wird aber nicht bitter. Einen Filter braucht man bei dieser althergebrachten Zubereitungsart übrigens nicht!

Die Zubereitung des nokipannukahvi ist zudem voller Traditionen und Geheimnisse. Man kann dem Kaffee Dinge zuflüstern und etwas vom Kaffee den Geistern der Natur schenken. Auch gibt es verschiedene Arten den Kaffee zuzubereiten, fast jeder Finne hat da seine eigene Technik. Am Ende zählt nicht nur das Ergebnis, sondern auch traditionelle Bräuche und das richtige Gefühl beim Zubereiten. Also ein ganzheitlicher Weg seinen Kaffee zu kochen.

Doch damit nicht genug: getrunken wird der nokipannukahvi aus der kuksa. Die kuksa nur als Tasse zu bezeichnen trifft es nicht einmal im entferntesten. Es handelt sich vielmehr um eine handgeschnitzte finnische Holztasse, ein persönlicher Trinkbecher, der traditionell per Hand aus einer Maserknolle der Birke hergestellt wird und einen ein Leben lang begleitet.

Der nordische Kuksa-Becher – Guksi auf nordsamisch oder Kåsa auf schwedisch – wurde Jahrhunderte lang von Samen in der fernen Arktis zum Trinken benutzt. Dank ihrer engen Beziehung zur Natur und ihres Einklangs mit ihr wurde Kuksa-Becher zum Symbol des Respekts zur Schöpfung, ihren Geistern und Gesetzen. Traditionell wird durch die ein oder zwei Löcher des Henkels ein Lederband gezogen mit dem der Becher am Gürtel befestigt werden kann. Und noch ein Plus: egal, wie heiß der eingefüllte Kaffee auch ist, man verbrennt sich nicht die Finger! Da wundert es kaum, dass der Kaffeegenuss in Finnland so allgegenwärtig ist. Und glücklich macht er offensichtlich auch…
Bildrechte: Titel-Bild von MonikaP auf Pixabay, Bild von Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay, Bild von Daniel Wanke auf Pixabay, Bild von congerdesign auf Pixabay, Bild von mikkooja1977 auf Pixabay; Quellen: Hunterscoffee, Kavelaspirit, Finnwerk.
The kuksa is also customised with your name. It is a must for hikers.
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Cool. One day I ant to have my own!
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🙂
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What a lovely post! The kind that warms the heart and all the pictures are so beautiful!
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Thank you for your nice comment!
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Ein personifizierter Kaffeebecher aus Holz zum Mitnehmen. Ich wusste immer, dass die Finnen etwas eigen sind, aber solche Dinge habe ich nicht gewusst. Hat einen gewissen Charme, das muss man zugeben.
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Ich überlege bereits wie ich an ein eigenes Exemplar komme!
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