Das nächste Ziel liegt im kleinen Ort Termenades zwischen Kavvadades und Dafni. Der Clou: Google Maps funktioniert hier nicht. Beziehungsweise: auf Google Maps ist die Konditorei Melisito leicht zu finden, vor Ort zeigt das Smartphone aber konsequent eine andere Position, als die, auf der man sich gerade befindet. Das ist vor allem lästig, weil ich mir mit der griechischen Schrift immer noch schwer tue. Will heißen, die wenigen Wegweiser könnten auch auf Klingonisch sein. Hu’tegh!

So finde ich zwar Kavvadades, nicht aber die Straße nach Termenades. Allerdings beobachtet mich ein älteres Paar belustigt von ihrem Balkon. Freundlicher Weise sprechen sie mich an und erklären mir den Weg so gut, dass ich ihn diesmal auf anhieb finde. Und schon nach wenigen Kurven durch eine traumhafte Landschaft erreiche ich dort, wo die Aussicht auf den Pantokrator am vielversprechendsten ist, die Konditorei.

Das Gebäude selbst ist bis auf den steinernen Eingang eher schlicht, doch besticht der Innenraum durch seine großen Fenster, die viel Licht hinein lassen und seinen Balkon mit dem traumhaften Blick. Der Verkaufs- und Vitrinen-Bereich ist in hellem Holz eingefasst, der Boden pflegeleicht gefliest.

Die Tische und Stühle könnten aus den 80ern stammen, wären sie nicht so neu. Durch die schon erwähnten großen Fenster kommt viel Licht hinein, was dem Raum eine warme Atmosphäre gibt. Ein modernes und trotzdem einladendes Konditorei-Café mit einer mediterranen Note. Ein wunderbarer Ort.

Doch das wichtigste sind die Konditorwaren und Torten. Große Schokoladentorten, traditionelle Pies, verführerische Cremes. Dazu noch das tägliche Backwerk, Pitas, Weißbrot, süße, salzige Blätterteigteilchen, Typolites und Baklava. Die ganze Palette griechisch-mediterraner Konditoren- und Back-Kunst. Leckere Sandwiches und Pizzas runden das umfangreiche Angebot ab.

Nur mit Mühe kann ich mich entscheiden: ein Stück Lemmon Pie, eine modernere Version, die mir zusammen mit meinem Cappuccino und einer kleinen Flasche Wasser auf dem Balkon serviert wird. Das leckere Stück Torte wird nur übertroffen von dem Blick auf den von mir erst vor Tagen bezwungenen Pantokrator, dem Weltherrscher, dem höchsten Gipfel der Insel.

Zu Füßen des Balkons erstreckt sich die weite, fruchtbare Ebene des Nordens. Dahinter erhebt sich majestätisch der Pantokrator. Die grüne Pracht ist kein Zufall. Die wasserschweren Wolken werden vom Bergmassiv aufgehalten und regnen sich ab. Ein schmaler Streifen Meer spitzt noch durch, ein kleiner, blauer Strich. Dahinter Albaniens Berge, braun, felsig und nackt. Atemberaubend.

Ich lasse den Urlaub Revue passieren. Ich war im Süden, im Bärenland mit dem verlassenen Kloster Kloster Panagia von Arkoudilas, ich war im Norden in der Klosterruine Agía Ekateríni und auf den Dünen von Agios Spyridon. Ich war in Kavos, dem östlichsten Punkt der Insel, und in Agios Stefanos ganz im Westen. Ich war in Kerkyra, dem Herz der Insel, in Geisterdörfern und ich habe das Weiße Haus der Durrels in Kalami besucht. Und ich habe jede Menge Kaffee getrunken. Doch nun wird es Zeit um Abschied zu nehmen…
Looks amazing! Happy 22022!
Thanks for your support.
Elvira
LikeGefällt 2 Personen
My pleasure!
LikeGefällt 1 Person
Thanks!
LikeGefällt 1 Person
Looks like a most pleasant spot!
✨🙏🕉☀🌙⚖🪔🕊♾🈚☯🌍🐲🙋♂️
LikeGefällt 1 Person
Indeed! I like that bakery very much!
LikeGefällt 1 Person
In dem Café gibt’s bestimmt auch feinen nIm wIb chab (Käsekuchen auf Klingonisch 😉 ).
LikeGefällt 1 Person
Bej!
LikeGefällt 1 Person
So sieht Urlaub aus. Danke!
LikeGefällt 1 Person
Auch einer meiner Lieblingsorte auf Korfu!
LikeGefällt 1 Person
Nach Deinen vielen Eindrücken aus Korfu, die Du uns in Deinem „Korfiotischen Kaffee-Tagebuch“ vermittelst, lohnt es sich offensichtlich, die schöne Insel auch selbst zu erkunden.
LikeGefällt 1 Person
Allemal!
LikeGefällt 1 Person