Vertiefen wir noch einmal das mit dem Pistazien-Kaffee, in diesem Fall sogar ohne Koffein, da ohne Kaffee. Das macht auch die Zutatenliste recht kurz: Kaffeesahne, Menengiç, Milchpulver, Zucker. Menengiç Kaffee ist eine Kaffee-Spezialität, die aus getrockneter und gemahlener Terpentin Pistazie hergestellt wird, auch bekannt als Terebinthe- oder Pistazien Kaffee. Dieses traditionelle Heißgetränk ist beliebt in vielen Teilen Südostanatoliens, besonders in Gaziantep. Die Früchte werden getrocknet, geröstet und dann gemahlenen, ähnlich wie bei Kaffeebohnen, aber anders als normaler Kaffee ist der Pistazien-Kaffee koffeinfrei. Traditionell wird das Pulver mit Milch und Zucker in einem Cezve, einer Mokkakanne, aufgekocht und in Mokkatassen serviert.

Dieses Heißgetränk wird auch als „kurdischer Kaffee“ genannt – Qehweya Kurdî oder Qehweya Kezwanan. Das Getränk wird seit über hundert Jahren in Gebieten wie Diyarbakır, Adıyaman, Mardin und Batman hergestellt. Die gerösteten und gemahlenen Beeren werden seit dem frühen 20. Jahrhundert nach Europa und in die ganze Welt exportiert. In Frankreich wurde es als Chicorée au Kurde, „Kurdischer Chicorée“ oder Kaffeeersatz vermarktet. Es gilt auch als traditionelle Spezialität von Gaziantep. In den letzten Jahren sind die verarbeiteten Beeren in Form einer öligen Paste als Markenprodukt in Dosen oder Gläsern aufgetaucht. Gemahlene geröstete Terebinthfrüchte, Milch und Zucker sind bis heute die Hauptzutaten des traditionellen Rezepts.

Ich mache es mir wieder leicht und lasse meine Fakir Kaave Mokkamaschine die Arbeit erledigen. Wer so einen Kaffeeküchenhelfer nicht besitzt, der kann den Pistazien-Kaffee auch ganz traditionell im Cezve oder Ibrik zubereiten. So oder so: innerhalb weniger Augenblicke erhält man ein orientalisch anmutendes kaffeeähnliches Heißgetränk. Da es ja, wie schon beschrieben, keinen Bohnenkaffee enthält, kann man es durchaus auch abends oder nachts trinken. Fazit: ein leckerer Kaffee-Ersatz mit exotischer Note.
Quellen: Produktverpackung, Wikipedia, KochDichTürkisch. Der Kaffee für diesen Beitrag wurde aus Trinkgeldern finanziert. Danke!

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Das klingt sehr interessant. 🤩Schmeckt es denn im weitesten Sinne nach Kaffee? Oder kann sich das Getränk geschmacklicher mit etwas ähnlichem vergleichen? 🧐
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Es erinnert schon an Kaffee. Mit den Zusätzen ist das ganze natürlich sehr cremig und eher mild. Dafür kann man es auch noch abends oder nachts trinken.
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Das probier ich mal aus! Steht schon auf meiner To-Do Liste. Danke für den Tipp. 🤩
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Sehr gerne! Bin auf Dein Feedback gespannt…
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Ich auch! 😉
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Ich glaube, ich habe wieder Appetit auf einen Pistazienkaffee bekommen. Ich glaube, ich lasse mich wieder bei meiner Freundin auf ein Kännchen einladen… 🙂 Schön beschrieben. Irgendwann in zehn Jahren will ich auch mal einen Beitrag zum Pistazienkaffee schreiben, aber deiner wird nicht zu toppen sein 😉
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Oh, danke. Wobei Du Dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen brauchst!
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Dankeschön!
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Gerne!
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Pistazienkaffee – echt spannend, was es so alles gibt! Werde ich dann wohl auch mal probieren, auch ohne den Koffein-Wumms 😎.
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Im Nachhinein könnte ich mir gar nicht erklären, wieso ich den so lange ignoriert habe!
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Man kannte nicht alles mit der gleichen Aufmerksamkeit verfolgen 😎
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Da hast Du recht!
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