Meine Corona-Tassenwoche: vier Tage weiß

Zur Erinnerung: meine Kurzarbeits-Arbeitswoche beginnt am Donnerstag. Und nach drei Tagen ist dann schon wieder Schluss. Vor Corona versuchte ich am ersten freien Tag so viel wie möglich zu erledigen, damit es mich nicht neben meinen Taxi-Schichten belastet. Saubermachen, Waschen, Einkaufen und auch für meinen Blog muss geschrieben werden. Leicht fällt da der Griff zur weißen Tasse, einfach, schnörkellos, pragmatisch.

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Die weißen Tassen führen uns noch einmal zum Siegestor. Hier musste, wie bereits erzählt, am Vortag eine Art Tassen-Massaker stattgefunden haben. Vermutlich im Rahmen einer Polter-Veranstaltung wurde in einem der drei Bögen des Tores allerhand Porzellan zerdeppert. Und natürlich nicht wieder aufgesammelt.

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Neben diesem unfassbaren Scherbenhaufen lagen noch drei unbeschädigte Tassen. Hatten sie sich versteckt? Hatten sie den Aufprall unbeschadet überstanden? Oder waren die Feierwütigen der blinden Zerstörung müde geworden? Wichtig war nur eines: Sie hatten überlebt und wurden am Sonntagmorgen von mir eingesammelt.

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Sie sind gut stapelbar, was in meinem Schrank ein Vorteil ist. Und sie bieten sich an für zahlreiche Gelegenheiten. Weiß, neutral, unaufdringlich und von zeitloser Form. Außerdem passt der Kaffee aus meiner Kaffeemaschine, der Esperto Caffè von Tchibo, genau rein. Und sie sind ideal für meine freien Tage. Die vierte weiße Tasse lief mir übrigens bei einer anderen Gelegenheit zu. Hier öffnete ein Verabredung ihre Wohnungstüre nicht, obwohl sie daheim war. Vor dem Haus stand eine weiße Tasse, die ich aus einer Laune heraus einsteckte… 

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Weiß ist aber auch ein Hinweis auf die fehlende Struktur. So schön vier freie Tage sind, wenn man nicht viel unternehmen kann, beginnen sie einem zwischen den Fingern zu zerrinnen. Da muss ich mich fast zwingen so etwas wie eine Struktur aufrecht zu erhalten. Das morgendliche Kaffeeritual auf dem Balkon gehört dazu. Und noch einen Unterschied gibt es zu den Arbeitstagen: während ich von Donnerstag bis Samstag zumeist meinen Filterkaffee trinke, mache ich mir die übrigen Tage gerne Kaffee mit meiner Espressomaschine oder wende eine der zahlreichen anderen Methoden an, wie griechischer Kaffee, French Press oder Cafissimo…

So geht sie zu Ende, meine Corona-Tassenwoche. Damit man mich bitte richtig versteht: ich bin ein Befürworter der Corona-Maßnahmen, auch wenn sie mich und die ganze Taxibranche gerade hart treffen. Da müssen wir durch, vor allem dann, wenn wir damit Menschenleben retten können. Vielleicht lernen wir so die kleinen Momente wieder zu schätzen, wie den morgendlichen Kaffee auf dem Balkon in einer weißen Tasse…

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18 Gedanken zu “Meine Corona-Tassenwoche: vier Tage weiß

  1. Ich habe gefühlt 20 Tassen (die meisten geschenkt bekommen, vereinzelt gekauft), benutze aber nur zwei: eine große für Tee, eine mittlere für Kaffee. Beide haben ihre Geschichte. Zwei weitere habe ich, falls ich Besuch bekomme.
    Wahrscheinlich wurde es schon gefragt und beantwortet, aber ich bin neu hier. Deshalb: Wie viele Tassen hast du eigentlich? Alle gefunden?

    Gefällt 4 Personen

    1. Gefunden habe ich ein gutes Duzend, wobei etwa zwei Drittel davon im regelmäßigen Gebrauch sind. Da ich einen Geschirrspüler mein Eigen nenne, sind auch viele von ihnen im Einsatz, da ich unnötiges Spülen gerne vermeide. Wie viele Tassen ich insgesamt habe behalte ich lieber für mich. Aber offenbar deutlich mehr als der Durchschnitt, zumindest nach dem, was ich hier so höre… Uns herzlich willkommen in meinem Blog!

      Gefällt 1 Person

      1. Interessant! Ich hätte gar nicht den Platz für so viele Tassen und gebe sie tendenziell eher weg, wenn es zu viele sind. Vielleicht stelle ich sie künftig irgendwo in deiner Nähe auf. 😉
        Schönen Tag!

        Gefällt 2 Personen

  2. Ich glaube, dass gerade gefundene Tassen eine besondere für einen haben können. Ich habe zwar noch keine Tasse gefunden, aber verschiedene andere Dinge, die ich auch nicht wieder wegwerfen würde.

    Gefällt 1 Person

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