Korfiotisches Kaffee-Tagebuch: Patisserie Sugar in Ípsos

Den Rückweg von Kassiópi hatte ich mir einfacher vorgestellt. Auch, wenn mich mein schöner, neuer und ausgesprochen gelber Regenmantel vor Wind und Regen ganz gut schützte, mir war kalt. Das mag an meiner immer noch feuchten Kleidung liegen. Und natürlich an den gesunkenen Temperaturen.

Ich wollte die Strecke möglichst schnell hinter mich bringen. War es trocken ging das auch ganz gut. Ganz anders, wenn es wieder regnete, denn dann wurde es doch sehr glatt und rutschig. Dann musste ich doch mein Tempo etwas drosseln. Generell ließ ich nun nachfolgende Autos bei der ersten sich bietenden Gelegenheit vorbei – ich wollte ja keine Nerven über Gebühr strapazieren.

Eine Schrecksekunde hatte ich in Kéntroma, einem kleinen Weiler an der Straße, dass im großen und ganzen aus einer scharfen Kurve, einer Taverne und einem Supermarkt besteht. Vor der Taverne hielt ein Bus, den ich umfahren musste. Doch direkt in der Kurve war Öl oder Diesel ausgelaufen und ich kam ins Schlittern. Da fiel mir sofort mein Rollerunfall damals auf Rhodos ein.

Ich tat das einzig Richtige, nämlich nichts! Kein Beschleunigen, keim Bremsen, keine Lenkbewegung, bis ich wieder Gripp hatte. Das war zwar knapp, aber ich kam durch diese Kurve wenigstens unbeschadet. Jetzt wollte ich umso schneller die Strecke hinter mich bringen. Mein Engagement hielt bis Ípsos. Als ich die Uferpromenade erreichte, wusste ich, dass ich den anspruchsvollen Teil der Reise hinter mir hatte. Von dort ging es über eine schöne, breite Straße ohne scharfe Kurven und große Steigungen zurück nach Gouvia gehen.

Zeit für eine Pause, diesmal am anderen Ende des Ortes. Dort gibt es die Patisserie Sugar, die ihrem Namen alle Ehre macht. Wieder bediente mich eine hübsche Bedienung und während ich meinen Kaffee trank, kam sogar die Rettungsschwimmerin, die mir schon auf der Hinfahrt aufgefallen war, im Café vorbei.

Die Auswahl war beeindruckend: Kuchen, Torten, Baklava und was weiß ich alles. Ich entschied mich für eine Art Knusperriegel mit viel Schokolade. Diese Nervenstärkung hatte ich mir verdient! Bemerkenswert war auch, dass die Kellnerin bemerkte, dass sie sich verrechnet hatte. Ich hatte auf 4,50 € Rechnungsbetrag 50 Cent als Tipp gegeben. Dann kam sie und brachte mir die 50 Cent wieder.

Als ich sagte, das wäre Trinkgeld, sagte sie, sie hätte mir aus Versehen 50 Cent zu viel berechnet. Als ich ihr die wieder zurück geben wollte mit dem Hinweis, dann gäbe es halt mehr Trinkgeld, lehnte sie freundlich aber bestimmt ab. Respekt! Vielleicht sollte ich doch mal dort meinen Urlaub verbringen.

Für heute hatte ich genug. Das heißt fast. Ich habe mir noch ein Paar Kekse zum Mitnehmen eingekauft – und bin so mein Fufzgerl Tipp doch noch los geworden. Nun aber ab ins Hotel, heiß duschen und dann langsam trocknen…

 

Für heute genug Kaffee. Auf der Heimfahrt entdecke ich noch ein schönes Café in Límni, aber das muss bis zum nächsten Tag warten… 

6 Gedanken zu “Korfiotisches Kaffee-Tagebuch: Patisserie Sugar in Ípsos

          1. Haha!
            Guess what, you do a good job of it. But don’t strain, I am very simple to please. Just have the word coffee two, three times, and all is well.

            Gefällt 1 Person

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