Die Digitalisierung verändert unseren Alltag oft stärker, als wir es wahrnehmen. Da sind nicht nur Logarithmen, die bestimmen, was wir im Internet zu sehen bekommen und was nicht, da gibt es auch gezielte Werbung die speziell auf den Kunden zugeschnitten ist. Dazu kommen moderne und digitale Bestellmöglichkeiten mit Rabatten, die Kundentreue belohnen, sowie Gewinnspiele, Umfragen und Werbeaktionen. Zu den Unternehmen, die das verstärkt nutzen, gehört Costa Coffee.
Costa Coffee ist ein international tätiger Betreiber von Kaffeehäusern mit Sitz im britischen Dunstable und beschäftigt fast 20.000 Mitarbeiter weltweit. Mit mehr als 2.200 Kaffeebars in Großbritannien und mehr als 1.400 in 31 weiteren Ländern gehört Costa Coffee zu den schnell wachsenden Kaffee-Ketten und belegt derzeit hinter Starbucks Platz Zwei im internationalen Vergleich. In Deutschland gibt es drei Filialen in Berlin, Frankfurt und Karlsruhe, eine weitere in Frankfurt am Main wurde mittlerweile wieder geschlossen.

Digitaler Technologiepartner ist das polnische IT-Unternehmen Comarch mit Sitz in Krakau. Comarch unterstützt Costa Coffee mit funktionalen IT-Systemen zur Kundenbindung, wie Comarch Loyalty Management (CLM) und Comarch Campaign Management (CCM). Comarch Loyalty Management ermöglicht es Costa, einfache bis komplexe Treueprogramme mit minimalem Aufwand zu erstellen und zu verwalten.
Das System hat auch die Basis für verschiedene Maßnahmen im Bereich Customer Engagement geschaffen. Zum Beispiel spielt es eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des mobilen Bestellsystems von Costa, einer dedizierten Mobile App, die es den Kunden von Costa Coffee ermöglicht, ein Getränk ihrer Wahl zu bestellen und zu bezahlen, bevor sie es in einer Costa-Filiale abholen.

CLM hat auch den Grundstein für den Costa Coffee Club gelegt, eine Plattform, die von den Kunden von Costa genutzt wird, um Treuepunkte an allen Verkaufsstellen zu sammeln, zum Beispiel in physischen Läden, an Costa-Express-Maschinen und durch Costa-Mobile-Bestellungen. Diese Treuepunkte werden dann eingelöst und mit kostenlosem Kaffee und weiteren interessanten Prämien belohnt.
Mit mittlerweile mehr als sechs Millionen aktiven Programmteilnehmern hat sich das Loyalty-Projekt mit Costa Coffee als Erfolg erwiesen. Aktuell werden als weitere Ausbaustufen die Implementierung der neuesten Mechanismen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz und Machine Learning angedacht, die Costa dabei helfen sollen, individuelle Muster im Verhalten der Kunden zu identifizieren und Angebote zu bieten, die den Vorlieben von Kunden entsprechen.

Geld für weitere Investitionen in Technik und Expansion dürfte vorhanden sein: im Herbst 2018 überraschte Coca Cola die Branche mit dem Einstieg ins Kaffeegeschäft, indem der Softdrink-Riese für 4,4 Milliarden Euro die Kette Costa Coffee übernahm. Bisher hatten Nestlé und die JAB-Holding den Kampf um die Führung am Kaffee-Weltmarkt untereinander ausgemacht.
Auf den Kaffeemarkt hat sich das Coca-Cola-Investment positiv ausgewirkt. Zu groß war die Gefahr, dass JAP und Nestlé den Kaffeepreis noch stärker in ihrem Sinne kontrollieren. Mit einem dritten Player am Weltmarkt hat sich das Preisgefüge wieder etwas normalisiert. Verlierer bei diesen Übernahme-Gefechten sind nämlich nicht selten die kleinen Kaffee-Bauern, die für die internationalen Konzerne zwar so gut wie keine Rolle spielen, die aber unter den Preismanipulationen am Weltmarkt leiden. Den Teil des Erfolgsmodells der Branchen-Riesen ist es, den Bauern möglichst wenig für ihre Rohware zu bezahlen. Nur so lassen sich Gewinne maximieren ohne die Preise für Endkunden zu erhöhen.

Coca Cola belegt seinen Anspruch als Global Player auf dem Kaffeemarkt mit seiner vor zwei Jahren entwickelten Kaffee-Cola, die in den jeweiligen Verbraucherländern individuell auf die nationalen Trinkgewohnheiten abgestimmt wurde. In Deutschland gibt es dieses Getränk allerdings nicht, denn hierzulande setzt der Branchen-Primus auf einen eigenen Energy-Drink.
Davon merken wir bei unserer täglichen Kaffeebestellung so gut wie nichts. Noch nicht, denn digitale Bestellsysteme werden über kurz oder lang zumindest in den Großstädten und Metropolregionen den Markt beherrschen – oder es zumindest zu versuchen. Letztendlich hat es der Kunde in der Hand, wie und wo er seinen Kaffee bestellen möchte.
Mehr über die Kaffee-Cola steht hier!
Bildrechte: Costa Coffee, Coca Cola Company; Quellen: Wikipedia, ots/PRNewswire, Original-Content von: Comarch S.A., übermittelt durch news aktuell, bluebayou, eigene Recherchen.
Ja…
…hatte ich nicht erst den vom Schreiberling verfassten kritischen Artikel zu Einwegbechern als ein Teil meiner Signatur im Radforum eingefügt, sehe ich hier das ein neues Unternehmen den gleichen Mist macht?
Es ist Sonntag und ich habe gerade Bock zu schreiben.
Ganz ehrlich, ich finde es ja grundsätzlich gut wenn neue Unternehmen frischen Wind auf den Markt bringen. Aber irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, der Vorteil liegt nicht immer wirklich beim Kunden. Ganz kritisch betrachtet ist es wider nur eine Kette mit Geld aus dem Boden gestampft um wider künstlichen Umsatz zu generieren. Die guten alten Fakten wie Qualität und Kundenservice sollen vorne an stehen, das ist klar.
Jetzt kommt es aber, wie können Unternehmen diese beiden Parameter gewährleisten, wenn sie doch zumeist auf ein hauchdünnes Finanzpolster setzten (der Gewinnabschöpfung wegen/ gut auf der realen Seite nennt man das Kosten – bzw. Finanzoptimierung), dabei auch sehr oft Angestellte in immer raffinierteren Arbeitszeitmodellen zu Mindestlohn beschäftigen?
Und dieser ganze IT-Kram von wegen Logarithmen hass´s nich gesehen, einer IT die in Polen sitzt, jetzt nichts gegen Polen, ich sehe da eine aufgebaute Falle für den Kunden um ihn zu einem Geschäft zu ziehen, daß er unter normalen Umständen so nicht machen würde. Aber eventuell bin auch nur zu alt dafür? *grins*
Unsere Jugend kennt das ja nicht anders.
Ich habe übrigens erst gestern meinen persönlichen Einkaufsvorteil von 30% ins Altpapier geschmissen. Im Kleingedruckten galt jener erst ab einem Einkaufswert über 35 Euro. Wie gesagt, im Kleingedruckten, der netten Falle.
Aber danke für den Artikel trotzdem einen schönen Sonntag und bleibt gesund!
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Costa Coffee ist vielleicht ein gutes Beispiel dafür, wo sich der Kaffee-Markt in den Metropolen hinentwickelt. Das kann man mögen oder nicht, diese Entwicklung wird kaum aufzuhalten sein. Ein Blick in die Fußgängerzonen der Innenstädte zeigt, dass da die Ketten das Sagen haben. Eigentlich schade. Mit Costa Coffee haben wir einen global player am Start, der ein notwendiges Gegengewicht zu den Branchenriesen schafft. Apropos Kaffee: ich brauche jetzt dringend einen. Aber vielen Dank für Deine Gedanken!
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