Ob Mitbringsel, Urlaubs-Souvenir oder Entdeckung in einem exotischen Supermarkt, Hersteller von Instant-Kaffee passen sich den Geschmäckern des jeweiligen Landes an. Und, anders als im umweltbewussten Europa, geht der Trend dort eindeutig zu Two-in-one- oder sogar three-in-one-Produkten, also Zucker und Milch inklusive. Das macht die abfallintensiven Päckchen aber ideal für Reise, Büro oder Outdoor. Fünf Instant-Kaffees aus aller Welt haben wir getestet. Heute kommen wir zu einer Auswertung.
Kopiko Java Coffee
Kopika Java Coffee ist ein Three-in-one-Produkt, also mit Milch und Zucker. Wobei Milch hier eher symbolisch gemeint ist: beigemischt wird ein milchfreier Kaffeeweißer aus Glukosesirop, Kokos- oder Palmöl. 12,8 % brauner Palm-Zucker, Malzextrakt, Milchpulver und -Aroma, Kakaopulver und Vanillin geben dem Getränk seinen typischen Geschmack, dem asiatischen Geschmack angepasst also eher süß.
Auch für den europäischen Gaumen ist das Instant-Getränk – so man Kaffee mit Milch und Zucker mag – eher gefällig und von der Zutatenliste her nicht abschreckender, als hierzulande ein Kaffeegetränk „Typ Cappuccino“. Angesehen von vielen Verpackungsmüll eine nette, exotische Alternative.
Nescafé Arabiana
Grundlage bietet grüner arabischer Rohkaffee. Übersetzt liest sich die Zutatenliste etwa so: Instantkaffee aus Rohkaffee, Kaffeesahne, natürliches Kardamomaroma, Keksaroma, Gewürzaroma, Grünteeextrakt. Palmöl, Kokosnusöl und ein paar E-Nummern tauchen natürlich auch auf. Das Pulver gibt es nur in kleinen Portionstütchen, wobei mit Portion drei kleine Mokkatässchen gemeint sind, so, wie auf der Packung abgebildet.
Der Geschmack des Nescafé Arabiana ist nun etwas ganz anderes, als es unsere europäischen Gaumen gewöhnt sind. Durch den Kardamom schmeckt das Getränk etwas seifig, der Eindruck gibt sich aber, wenn man etwas Zucker ergänzt. Arabischer Rohkaffee ist sehr reich an Chlorogensäure, einem der stärksten Antioxidantien und grüner Kaffee hilft beim Abnehmen, verbessert die Verdauung und die Gesundheit und fördert Gedächtnis und Aufmerksamkeit, sagt man. Alles zusammen gibt ein traditionelles arabisches Heißgetränk – beziehungsweise dessen Instant-Variante.
Hotta Coffee with Ginger
Die Ingwerprodukte von Hotta werden aus frischem Ingwer gemacht, der ungefähr elf Monate gereift ist. Nach dieser langen Reifezeit beinhaltet der Ingwer die maximale Menge an Gingerol und Zingerol, die zwei Stoffe, die verantwortlich sind für die aromatische Schärfe und die Gesundheitswirkung. Ingwer wirkt entzündungshemmend, ist gut für das Gedächtnis, hilft bei der Verdauung, ist gut bei einer Erkältung und wirkt wärmend.
Der Hotta Coffee with Ginger hebt durch seine Schärfe und den Ingwer-Geschmack deutlich von anderen Instant-Kaffees ab. Außerdem kommt er ohne Konservierungs- und Zusatzstoffe aus. Dazu unterstelle ich ihm mal eine gewisse medizinische Wirkung, was zum Beispiel die Vorbeugung vor Erkältungskrankheiten betrifft. Drei Gründe, die diesen Test interessant machen.
Grand Kafa Black ’n‘ Easy
Grand Kafa, einer der größten Kaffeeröster im ehemaligen Jugoslawienm ist als Hersteller zahlreicher Kaffeevariationen aus dem ehemaligen Jugoslawien nicht mehr wegzudenken. Dabei werden neben traditionellem Kaffee auch Instantkaffees und aromatisierte Sorten angeboten. Die meistverkauften Kaffees dürften Grand Kafa Gold und Grand Aroma sein. Diese zeichnen sich durch ihren feinen Mahlgrad aus – notwendig, wenn man Mokka kochen möchte.
Bosnischen Kaffee zu kochen ist aufwendig. Das dachten sich wohl auch die Entwickler von Grand Kafa, und kreierten mit dem Black ’n‘ Easy einen Instantkaffee à la Turka. Den gibt’s in kleinen Portions-Tütchen für 150 Milliliter heißes Wasser, genau richtig um eine Tasse der Größe Espresso doppio oder drei kleine traditionelle Tässchen damit zu Füllen. Dabei darf auch Kaffeesatz nicht fehlen, der natürlich gleich im Tütchen mitgeliefert wird. So wird dieser Instant-Kaffee sehr authentisch.
G7 Coffeemix von Trung Nguyên
Für Asien-Reisende oft eine der intensivsten Erinnerungen: der süße, cremige Kaffee, der dort an jeder Straßenecke angeboten wird, mal als Heißgetränk, mal als Eiskaffee. Unentbehrlich für die Herstellung ist der Phin, ein kleiner Metallfilter, durch den das heiße Wasser langsam sickert und der fertige Kaffee gleich in die gesüßte Kondensmilch tropft. Ein langwieriger aber lohnender Prozess. Aber es geht auch einfacher. Als Instantkaffee nämlich. Der führende Kaffeeproduzent Vietnams Trung Nguyên hat das entsprechende Produkt in seinem Programm.
Überraschend ist wie nah der Instant-Phin-Kaffee am Original ist. Einfach Tütchen aufreißen, Pulver in die Tasse, heißes Wasser drüber, umrühren fertig, also deutlich schneller als das eher aufwendige Phin-Verfahren. Wer also Vietnam-Kaffee ausprobieren möchte ohne dabei gleich Equipment und die einzelnen Zutaten anzuschaffen, dem ist für den Einstieg mit mit dem G7 Coffeemix 3 in 1 von Trung Nguyên geholfen.
Fazit:
Die jeweiligen Hersteller orientieren sich stark an den Vorlieben ihrer Kunden. Hier eine Wertung vorzunehmen ist nahezu unmöglich. Der Kopika Java Coffee trifft noch am ehesten den europäischen Geschmack, enthält aber viel aromatischen Kaffee aus Java. Der Nescafé Arabiana schmeckt durch den verwendeten Rohkaffee und dem Kardamomaroma wie ein Getränk aus 1001 Nacht. Den Hotta Coffee with Ginger macht gerade der scharfe Ingwer zu einem ganz besonderen Getränk.
Der Black ’n‘ Easy vermittelt authentisches Balkan-Feeling. Und schließlich der G7 Coffeemix 3 in 1 von Trung Nguyên, der uns an den vietnamesischen Phin-Kaffee erinnert. Jeder hat hier seine Stärken. Um Ihren Sieger zu ermitteln machen sie am besten Ihren eigenen Instant-Kaffee-Test exotisch! Wenn Sie mich aber nach meinem persönlichen Favoriten fragen, dass wäre der Hotta Coffee with Ginger, eben weil er so außergewöhnlich ist.
Hier geht es zum Instant-Kaffee-Test de luxe! Hier geht es direkt zu den Instant-Tests von Jacobs Millicano, Nescafé Gold, Tchibo „feine Milde“, „Der Himmliche“ von Mövenpick und Instant Coffee von Julius Meinl.