5 besondere Kaffee-Momente!

Es gibt sie, diese ganz besonderen Kaffee-Momente. Das kann der erste Kaffee im Urlaubsland sein, wie im Titelbild, oder ein besonderer Anlass. Ich habe hier einmal 5 davon zusammengetragen.

 

Am Stock

Nach meiner Knie OP vor etwas über zwei Jahren war jeder Weg eine Herausforderung. Schon deshalb, weil ich im vierten Stock wohne. Ohne Aufzug. Gut, dass die Therapiepraxis direkt an einer U-Bahn-Station lag. Dorthin führte mich auch mein erster Weg. Also die Treppe runter, zur Kreuzung, über zwei Ampeln zur Bushaltestelle, mit dem Bus zu U-Bahn, Umsteigen, mit der Bahn eine Station,dann mit dem Lift zur Oberfläche, rein in die Praxis.

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Mein zweiter Weg führte mich ins Café. Genauer gesagt ins Konditorei-Café Kustermann an der Ecke Lindwurmstraße und Herzog-Heinrich-Straße. Da muss man von der U-Bahn noch ein Stück laufen und ausgerechnet der Ausgang hat weder Lift noch Rolltreppe. Es war also schon ein kleines Abenteuer. Umso stolzer war ich, als mir dieser Weg gelang. Es gab zur Belohnung ein Stück Torte und einen Kaffee vom Dinzler. Und selten hat mir Kaffee so gut geschmeckt!

 

Zur letzten Instanz

Wenn es in Deutschland einen Ort gibt, der eine besondere Bedeutung für die deutsche Rechtsprechung hat, dann ist das Karlsruhe. Hier ist nicht nur das Bundesverfassungsgericht ansässig, sondern auch der Bundesgerichtshof, dass höchste deutsche Gericht in Zivil- und Strafrechtssachen und die letzte Instanz. Und ich sollte einem solchen Prozess beiwohnen, berichterstattend als akkreditierter Pressevertreter. Der Grund: Fahrvermittler Uber hatte es im Rechtsstreit mit dem Taxigewerbe bis aufs höchste Gericht getrieben – und verloren.

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Mein Hotel hatte ich direkt im Zentrum. Da der Prozess bereits am Morgen stattfand, war an eine Anreise am selben Tag nicht zu denken. Das Hotel war direkt am Marktplatz und in Spuckweite zum Schloss und hieß folgerichtig Hotel am Markt. Auf das Hotelfrühstück verzichtete ich, gab es doch direkt daneben und mit Durchgang zum Hotel ein gleichnamiges Café mit einem weit günstigerem Frühstück und Blick auf die Pyramide. Ein letzter Kaffee noch, dann muss ich los zum Gericht. Mein Vater ist seit fünf Jahrzehnten Jurist und war noch nie am Bundesgerichtshof…

 

Savoir-vivre

Marktschreier preisen ihre Waren an, die pralle Sonne bringt die reifen Früchte zum Glänzen. Alle paar Schritte ändert sich der Geruch. Es riecht nach süßem Obst, nach gegrillten Hähnchen, nach exotischen Gewürzen und nach Fisch. So vielfältig, wie die angeboten Waren, so verschieden ist auch die Schar der Käufer: afrikanische, arabische, französische Frauen, Touristen, Einheimische und ganz normale Einkäufer, die statt in den Supermarkt lieber hierher gehen, auf den großen Markt am Quai du Canal Couvert Ecke Rue Franklin im elsässischem Mulhouse. Da geht es in der großen Markthalle schon etwas ruhiger zu. Fleisch, Schinken und Wurst, Käse in verschiedensten Variationen, selbstgemachte Nudeln, Fisch und Meeresfrüchte, orientalisches Gebäck, Wein und natürlich Tee und Kaffee.

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Hier am Kaffeestand rasten nicht nur Touristen und Kunden, auch die Marktleute versorgen sich hier mit Getränken, einer Cola, einem Café long, wie der Café crème hier genannt wird oder einem Espressino, einen Espresso mit Milchschaum. Ein idealer Ort für ein petit dejeuner, ein kleines Frühstück. Die Bachwaren sind – bis auf das allgegenwärtige Barguette – teuer, aber um Längen besser, als das, was man hierzulande gewohnt ist – eben selbstgemacht. Hier sitzen und Einkäufer und Marktleute beobachten, dazu Café crème und ein Croissant – ein wundervoller Moment.

 

Am Fuß der Zugspitze

Es war ein Samstag in den Ferien an dem eigentlich taximäßig nichts los war. Bis mich eine Fernfahrt, in Taxlerkreisen auch Siegel-Fahrt genannt, nach Garmisch verschlug. Eine Gruppe von vier Damen aus Indien, die geschäftlich in München zu tun hatten, wollte zur Zugspitze. Die Preisansage seitens der Zentrale ließ genügend Spielraum um für Hin- und Rückfahrt ein für beide Seiten zufriedenstellendes Arrangement zu treffen. Wartezeit inklusive. Also ging es los bei schönstem Sommerwetter Richtung Berge.

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Während die Damen von Garmisch aus in der Zugspitzbahn gen Gipfel fuhren machte ich mich auf den Weg zur Rösterei Wildkaffee, nachdem ich beim Ticketverkäufer nachgefragt hatte, ab wann ich meine vier Inderinnen zurückerwarten kann. Dort angekommen ließ ich mir erstmal einen Cappuccino schmecken, um dann – vorher selbst gegebenen Versprechen zum Trotz – doch noch Kaffeebohnen einzukaufen. Die Versuchung war einfach zu groß. Und der Cappuccino einfach zu lecker.

 

Geburtstagsfrühstück zu Corona-Zeiten

Kleine Freuden in schwierigen Zeiten. Selbstauferlegte Quarantäne, Verteilungskämpfe um Klopapier und die Aufforderung jetzt doch bitte daheim zu bleiben. Die Bevölkerung reagiert unterschiedlich. Die einen halten sich an die Abstandsregeln, vermeiden alle nicht unbedingt notwendigen Kontakte und sagen auch überschaubare private Termine und Verabredungen ab, die anderen feiern Corona-Partys, legen sich an die Isar oder überfüllen die Parks – und sind zu doof zum Abstandhalten.

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So blieb auch meine Geburtstagsfeier eine Ein-Mann-Show. Obwohl: ein Frühstück in der lauen Frühlingssonne, ein Stück Zupfkuchen, einen extra starken Cappuccino, eine Kerze und ein Glas Sekt mit Blick auf die halbwegs verwaiste Kreuzung – es hätte auch schlimmer kommen können! Und so lange ich noch guten Kaffee habe, so lange lässt sich jede Krise überstehen. Es kommt eben manchmal auf die kleinen Dinge an.

 

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