Er ist so typisch für Italien, wie die Bratwurst für Deutschland oder der Käse für Holland: der Espresso. Dies meint zumindest zumindest eine Vereinigung von Produzenten und Förderern des italienischen Nationalgetränks. Der Espresso sei nicht nur „ein unverzichtbares Getränk für einen guten Start in den Tag, sondern auch ein wirkliches gesellschaftliches Ritual“, hieß es laut dpa in einer Mitteilung des Konsortiums zum Schutz des Traditionellen Italienischen Espressos (CTCEIT).
Die Chancen stehen vielleicht gar nicht so schlecht. Im Oktober 2011 schaffte es die Wiener Kaffeehauskultur schon auf die Liste „Immaterielles Kulturerbe in Österreich“ der Österreichischen UNESCO-Kommission. Die Tradition der Wiener Kaffeehauskultur reicht bis an das Ende des 17. Jahrhunderts zurück und ist durch eine ganz spezielle Atmosphäre geprägt.
Typisch für ein Wiener Kaffeehaus sind Marmortischchen, auf denen der Kaffee serviert wird, Thonetstühle, Logen, Zeitungstischchen und Details der Innenausstattung im Stil des Historismus. Die Kaffeehäuser sind ein Ort, „in dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht“. Außerdem findet sich schon andere italienische kulinarische Spezialitäten auf der Liste der immateriellen Kulturgüter, wie etwa seit 2017 die Kunst des Pizzabackens aus Neapel.
Die Espresso-Promotoren brauchen jetzt noch die Unterstützung der italienischen Regierung, um ihr Anliegen offiziell bei der UN-Kulturorganisation Unesco einzureichen. Den römischen Abgeordneten haben die Initiatoren ihr Projekt bereits im Dezember vorgestellt. Als Voraussetzung für die Nominierung einer kulturellen Ausdrucksform auf die Repräsentative Liste muss sie zuvor in ein national erstelltes Verzeichnis aufgenommen worden sein. Auf der deutschen Liste finden sich unter anderem der Further Drachenstich, die Genossenschaftsidee und die Schwäbisch-alemannische Fastnacht.
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