Wie viel Koffein steckt im Kaffee?

Wenn wir von starkem Kaffee reden, dann meinen wir nicht nur seinen Geschmack, sondern auch seinen Koffeingehalt. Doch wie viel von dem Alkaloid im fertigen Heißgetränk steckt, davon wissen wir zumeist herzlich wenig. Wie denn auch? Hängt doch der Koffeingehalt nicht nur von der Zubereitungsart, sondern auch von der Kaffeesorte oder der Röstung ab.

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Selbst zwei Bohnen, die am Strauch direkt nebeneinander gewachsen sind, liefern unterschiedliche Koffeinwerte. Was im Internet kursiert sind lediglich Richtwerte. Auch, wenn diese oft ungenau sind, so geben sie doch zumindest Anhaltspunkte. So steckt im Robusta fast doppelt von dem Wachmacher, wie im Arabica. Bei der Zubereitungsart kommt es neben dem Druck und der Wassertemperatur auch auf die KKZ an, die Kaffee-Kontakt-Zeit. Außerdem spielt der Mahlgrad eine Rolle. Und am Ende gibt es noch den Faktor Mensch, der sich nicht ausschließen lässt.

Der Cofeeness Barista Blog hat deshalb eine eigene Versuchsreihe durchgeführt. Für den Test haben sie einen Omniroast verwendet, einen Kaffee also, der sich für fast alle Zubereitungsarten eignet. Dieser Kaffee wurde also auf 15 Arten nach jeweils genau nachvollziehbaren Parametern zubereitet zubereitet. Jede Version landete als Probengröße von 50 Millilitern in Reagenzgläsern und die wiederum beim Institut für Produktqualität (ifp) in Berlin-Adlershof.

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Sieht man sich das Ergebnis rein nach dem Koffeingehalt in Milligramm auf 100 Milliliter an, dann liegt der Ristretto mit 421 mg vor dem Espresso mit 273 mg, gefolgt vom Automaten-Espresso, zubereitet in der Tchibo Esperto Caffè mit aktivierter „Intenso+“-Funktion mit 224 mg. Der Mokka aus der Bialetti schließt sich mit 164 mg an. Erst danach reihen sich AeroPress, Cold Brew, French Press, Handfilter, Chemex, Filterkaffeemaschine und schließlich Vollautomatenkaffee mit nur noch 50 mg/100 ml ein.

Doch diese Darstellung verzerrt das Bild. Kaum ein Kaffeetrinker wird fünf Ristretti oder Espressi hintereinander trinken, sondern in der Regel jeweils einen, während eine gute Tasse Filterkaffee je nach Größe zwischen 200 ml und 250 ml fasst. Bereinigt um die übliche Portionsgröße führt nämlich dann der 24 Stunden gezogene Cold Brew die Liste an. Pro Portion nimmt man so 238 mg Koffein zu sich, beim Espresso hingegen sind es dann – je nach Zubereitungsart – nur mehr um die 60 mg pro Tässchen. AeroPress, Chemex, French Press und Handfilter finden sich mit um die 200 mg Koffein pro Tasse im Mittelfeld wieder.

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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat 200 mg Koffein pro Einzeldosis und 400 mg pro Tag bei gesunden Erwachsenen als unbedenklich eingeschätzt. Schwangere oder stillende Frauen können demzufolge 200 mg pro Tag zu sich nehmen, ohne ihr Kind zu schädigen. Eine Tasse Filterkaffee von 150 ml deckt damit etwa 1/5 der Tageshöchstmenge ab, ein Espresso sogar nur etwa 1/10. Wie viel man aber seinem Körper jeweils zumuten möchte, das sollte aber jeder selbst entscheiden.

 

Bildrechte: Bernd Kasper/pixelio.de, public domain, Karl Dichtler/pixelio.de, Karin Schmidt/pixelio.de; Quellen: Coffeeness, Wikipedia.

 

2 Gedanken zu “Wie viel Koffein steckt im Kaffee?

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