Bei meiner Ankunft war ja der Flughafen von Olbia alles andere als lustig. Beim Abflug sollte ich dafür entschädigt werden. Generell bin ich ja gerne etwas zu früh am Flughafen. Man weiß ja nie, was passiert. Zum Beispiel eine Ambulanz, die minutenlang versuchte die Zufahrtsschranke zum Terminal zu passieren. Bis dem Busfahrer die Geduld riss. Da nach vorne Schreien offenbar nicht wirkte, stieg er kurzerhand aus und öffnete für die Sanis die Schranke mit seiner Karte. Die öffnete sich natürlich kein zweites Mal. Offiziell war er ja schon drin. Weshalb er nun den Rufknopf drückte und gleich losplärrte, in etwa, dass diese beschissene Schranke schon wieder nicht aufgegangen ist. Angriff ist die beste Verteidigung! Der Pförtner murrte kurz und ließ ihn rein…
Aus Erfahrung weiß ich: Flughäfen sind unverschämt teuer. Zuerst werden wir gezwungen alle Flüssigkeiten zu vernichten, dann sollen wir sie für teuer Geld neu kaufen. Apropos Flüssigkeiten: ich musste noch zwei Dosen einheimisches Bier und eine Dose Kaffee-Cola trinken. Eine Unterlage wäre nicht schlecht. Für knappe 10 Euro bekam ich frische sardische Gnocchi mit Speck-Käse-Sahne-Sauce und viel Parmesan. Eine Portion zum sattessen. Ein Espresso kostete unverschämte 1,50 Euro, also nicht mehr, als in Olbia Stadt. Hinter der Schranke wird sich das sicher ändern.
Die Verpflegung am Flughafen von Olbia übernimmt Kara. Draußen auf dem Weg zum Bus- und Mietwagenterminal gibt es einen Kara Kiosk, in der Halle Kara Food, wo ich meine leckere Pasta bekam. Und hinter den Kontrollen wartet Kara Café. Kara ist eine sardische Firma – Kara Sardena – mit Sitz in Olbia. Auch die Duty-free-Shops werden von diesem Unternehmen bestückt. Deshalb ist der Weg zu den Gates erstmal wie ein Gang durch den Supermarkt, den man in einer langen Schlangenlinie zurücklegen muss.
Jetzt war ich auf die Preise von Kara Café gespannt. Richtig! Ein Espresso kostet auch hier 1,50 Euro. Keine Preiserhöhung nach den Kontrollen. Klar, hier trinken auch die Polizistinnen und Polizisten ihren Espresso. Und die Security und andere Mitarbeiter auch. Scharf war ich auch auf die Mützen der Kellnerinnen und Kellner. Sahen aus wie meine, nur in schwarz und mit Aufdruck „Kara Café“. Leider war keine zu bekommen. Der Kaffee kommt übrigens vom ebenfalls sardischen Unternehmen Altogusto aus Sassari. Altogusto vereinte und vereint die großen führenden Kaffeemarken Sardiniens: Caffè Mokador, Costadoro Caffè und Caffè Devoto. Und es vertreibt in Sardinien zwei wichtige bekannte und bekannte nationale Marken: Grancaffè und Cuoril.
So, das war er also, mein Ausflug mit Hindernissen nach Sardinien. Ich glaube ich habe das Beste daraus gemacht. Kein Stress, keine Hektik, keine Eile, viel Kaffee! Ich habe einige schöne Cafés entdeckt, ich habe Kaffee, Risotto und Nudeln für daheim. Und ich habe viele nette Menschen kennen gelernt. War eine schöne Zeit. Der letzte Espresso hier ist getrunken und ich muss los zum Gate…