Affogato negro

Ist der Sommer in Deutschland schon wieder vorbei? Bei dem Wetter hat man das Gefühl, man müsste anfangen, wie Frederick die Maus in Leo Lionnis Kinderbuch Farben und vor allem Sonnenstrahlen für den Winter zu sammeln. Wir sammeln beim Riviera am Harras und zwar mit einem Extrawunsch: ein Affogato, allerdings nicht wie üblich mit Vanilleeis, sondern mit einer Kugel der Eissorte „extra dark“.

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Zu den Dinosauriern unter den Münchner Eiscafés gehört das Riviera am Harras. Bereits 1960 gegründet hat es sich mit hausgemachtem Eis seinen Stammplatz in München verdient. Ein Grund dafür mag die Freifläche vor dem Café sein, die durch den Harras-Umbau zusätzlich an Aufenthaltsqualität gewonnen hat. Im Inneren versprüht das Riviera den Charme der Wirtschaftswunderzeit, ohne dabei abgenutzt zu wirken.

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Mit das größte Plus aber dürfte das Eisangebot sein. Denn, oh Wunder, die Eispezialitäten sehen serviert genau so aus wie auf den Hochglanzfotos in der umfangreichen Karte! Ebenfalls gut ist der Kaffee. Italiener halt. Und die verstehen was von Espresso, Cappuccino und Co. Deshalb könnte man das Riviera eigentlich öfter besuchen. Wenn die Versuchung dann doch einen Eisbecher zu bestellen nicht so groß wäre. Oder eben ein Affogato negro.

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Das hat was und versüßt den Feierabend und ist doch leicht bitter, dafür aber sehr schokoladig. Schade, dass schon wieder Schluss sein soll mit dem Sommer! Wir sammeln ein paar Sonnenstrahlen und schauen Kindern beim Plantschen im nahen Brunnen zu. Schee wars!

 

Eiscafé Riviera, Am Harras, München-Sendling, Öffnungszeiten: im Sommer täglich 10:00 – 22:00 Uhr.

Die Rechte für das Bild von der Maus Frederick liegen beim Autoren Leo Lionni. Die Feldmaus Frederick lebt mit ihrer Familie in einer alten Steinmauer auf einem verlassenen Bauernhof. Alle sammeln Vorräte für den nahenden Winter, nur Frederick sitzt scheinbar untätig herum. Auf die Fragen seiner Familie, warum er nicht mithelfe, antwortet er, dass er für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammele. Als der Winter kommt, leben die Feldmäuse von den gesammelten Vorräten. Der Winter ist jedoch lang, und die Vorräte gehen allmählich zur Neige. Jetzt wird Frederick nach seinen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen, um sie zu wärmen, die Farben, um den Winter weniger grau und trist sein zu lassen, und die Worte in Form eines Gedichtes. Das Buch ist erstmals 1967 erschienen. 

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