Beim Thema Putzen greifen viele Deutsche noch zu vermeintlich bewährten Haushaltsmitteln – auch beim Entkalken. Essig oder Zitronensäure sind hier oft die erste Wahl: Die Hälfte aller Deutschen entkalkt mit Essig und 41 Prozent nutzen Zitronensäure, um Duschbrause, Wasserkocher, Kaffeemaschine und Co. von Kalk zu befreien. Doch wirken die beliebten Hausmittel, die schon unsere Großmütter verwendet haben, tatsächlich beim Entkalken von modernen Kaffeemaschinen? Und kann man sie bedenkenlos verwenden? Coffeenewstom macht Schluss mit den Mythen und zeigt fünf Irrtümer auf, die zum Thema Entkalken mit Haushaltsmitteln noch immer kursieren.
1. Eignet sich Essig zum Entkalken von Kaffeemaschinen?
NEIN. Essig weist zwar kalklösende Eigenschaften auf, dennoch schadet das Entkalken mit Essig oder Essigessenz den Haushaltsgeräten. Jean-Luc Düring, Produktspezialist bei durgol, einem Schweizer Qualitätshersteller von Entkalkern, warnt sogar davor: „Essighaltige Produkte lösen Weichmacher aus Kunststoffen und Plastikmaterialien. So können insbesondere Dichtungen in Elektrogeräten verspröden.“ Zudem ist der Geruch, der beim Entkalken mit Essiglösungen entsteht, nicht nur unangenehm, sondern er setzt sich auch im Material fest. Für Geräte, die für die Zubereitung von Lebensmitteln benutzt werden, bedeutet das: Der Geruch beeinflusst auch den Geschmack – zum Beispiel von Teewasser oder Kaffee.
2. Ist Zitronensäure eine ökologische Entkalker-Alternative?
NEIN. Beim Entkalken mit Zitronensäure entstehen unlösliche Niederschläge, sogenannte Zitrate. Bei starken Verkalkungen legt sich die Zitronensäure wie eine Schutzschicht um den Kalk und versiegelt diesen. So entstehen Ablagerungen in den Geräten, die auch durch andere Entkalker nicht mehr zu entfernen sind. Durch die Entkalkung mit Zitronensäure verstopfen in Kaffeemaschinen die feinen Leitungen und Ventile, was die Funktionsfähigkeit der Geräte beeinträchtigt und ihre Lebensdauer verkürzt. Außerdem kann so sogar Blei in den Kaffee kommen!
3. Wasserfilter – Kalkvorbeugung statt Entkalkung?
BESSER NICHT. Die gängige Praxis, Kaffeemaschinen mit gefiltertem Wasser zu füllen, um der Entstehung von Kalk vorzugreifen, sorgt für deutlich weniger Kalk im Wasser und verbessert den Geschmack, ist aus Expertensicht unzulänglich. Wasserfilter entziehen dem Trinkwasser nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern verunreinigen das Wasser zusätzlich: Durch integrierte Ionentauscher und Aktivkohlefilter besteht die Gefahr der Verkeimung.
Das kurze Erhitzen des Wassers beim Kaffeekochen tötet die Keime nicht vollständig ab. Eine gründliche Entkalkung entzieht stattdessen den Keimen den Nährboden. Deshalb ist Filtern von Kaffeewasser zwar generell besser, als ungefiltertes Wasser zu verwenden, gründliches und regelmäßiges Entkalken ersetzt es aber nicht!
4. Entkalken dauert lange?
FALSCH. Eine Putzstudie von durgol zeigt, dass das Entkalken von Haushaltsgeräten bei knapp 56 Prozent aller Befragten in Deutschland maximal 15 Minuten pro Woche einnimmt. Die Dauer hängt aber auch entscheidend von der Entkalkungsleistung des gewählten Produkts ab. Greift man zu Haushaltsmitteln wie Zitronensäure oder Essig, nimmt die Entkalkung deutlich mehr Zeit in Anspruch als mit professionellen Entkalkern.
5. Entkalken muss man nur in Städten mit hartem Wasser?
NEIN. Auch wenn bei einem Großteil deutscher Haushalte „hartes“, kalkhaltiges Wasser in den Wasserleitungen fließt, müssen nicht alle Deutsche ähnlich häufig ihre Elektrogeräte entkalken: Kalk setzt sich nur durch Erhitzen oder bei Verdunsten von Wasser in den Geräten ab. Neben dem Wasserhärtegrad spielt die Nutzungshäufigkeit von Haushaltsgeräten eine entscheidende Rolle dafür, wie oft diese entkalkt werden müssen. Übrigens ist es auch aus hygienischen Gründen ratsam, selbst leichte Kalkablagerungen zu entfernen, denn diese begünstigen das Wachstum von Bakterien.
6. Fazit
Beim Entkalken kann man viel falsch machen, zum Beispiel mit der Wahl des falschen Mittels. Entsprechende Hinweise von den Herstellern der Kaffeemaschinen sind nicht nur Geldmacherei – nur Spezial-Entkalker schützen Maschinen! Filtern hilft zwar die Wasserqualität und damit den Kaffeegeschmack zu verbessern, regelmäßiges Entkalken ersetzt es aber nicht. Dabei sind nicht nur Städte mit hartem Wasser betroffen, sondern alle, die ihr Wasser aus der Leitung holen.
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So entkalkt man die die Cafissimo mini von Tchibo.
So entkalkt man den Esperto Caffè Vollautomat von Tchibo.
Falsches Entkalken und Blei im Kaffee!
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