Die Sonne kündigt sich an, wenn der Bus auf der E70 an Zagreb vorbeifährt, erklimmt die Berge im Osten etwa bei Nova Gradiška und taucht bei Slavonski Brod das weite Tal der Save in goldenes Morgenlicht. Der Grenzer ist gut gelaunt, die Einreise nach Bosnien gelingt relativ schnell. Da waren die Grenzübertritte nach Slovenien und Kroatien zeitraubender. Jetzt geht es noch zur Tankstelle, nicht zur nächsten, zu Vidić Petrol, einer modernen Rastanlage in Rot mit ebenso modernem Restauran, sondern zu Nestro Petrol, eine in die Jahre gekommene Tankstelle in grün-gelb und schmutzigem Weiß zwischen Stadtrand und Nirgendwo an der M14.1.
Trotzdem gibt es ihn hier, den ersten bosnischen Kaffee auf bosnischen Boden. Das bedeutet mit dem Satz gekochter Kaffee aus einem kleine Kännchen, meist aus Kupfer, dem „cezve“ oder auf arabisch Ibrīq. Hier wird der Kaffee in alten, stark gebauchten Kännchen zubereitet und dann in eine Espressotasse gekippt – natürlich mit dem Satz, weshalb man vorsichtig und langsam trinken sollte.
Auf der Landstraße donnert ein in die Jahre gekommener LKW vorbei. Die Plane weist auf einen deutschen Vorbesitzer hin, doch vom, deutschen TÜV ist dieses Fahrzeug so weit entfernt, wie mein Kaffee von einem deutschen Filterkaffee. Die Sonne heizt, obwohl noch früh am Morgen, den Asphalt schon auf, die Luft beginnt zu flirren. Ein Schluck Kaffee noch, dann geht es zurück in den Bus nach Sarajevo – und weiteren Kaffee-Abenteuern entgegen…
Wie man bosnischen Kaffee zubereitet steht hier!
Mehr über Bosnien steht hier!
Und hier steht, warum in Bosnien alles etwas gemächlicher abläuft.
Über ein anderes, schönes Kaffee-Erlebnis berichte ich hier!